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Google ist so lebendig wie nie

Vor einiger Zeit habe ich auf diesem Blog gepostet, dass die Schließung einiger Google-Dienste nichts mit Sparen angesichts der Wirtschaftskrise zu tun habe, sondern einfach zur Bereinigung des Portfolios notwendig war. Wie zum Beweis meiner These hat Google seitdem diverse neue Dienste gestartet und bestehende Angebote verbessert.

Die zwei spektakulärsten Neuzugänge im dürften Latitude und das neue Google Earth 5 sein. Während letzteres vor allem mit der Darstellung des Meeresbodens von sich reden macht, kommt Latitude noch nicht so recht zur Geltung.

Der Grund dafür ist, dass es sich als Geo-Location-Dienst erst in Verbindung mit einem Handy sinnvoll nutzen lässt. Leider funktioniert es zur Zeit lediglich auf dem Android G1 sowie einigen Blackberry-, Symbiam-S60- und Windows-Mobile-Handys. Die Unterstützung für andere Plattformen, vor allem aber für Handys, die Java unterstützen, sowie für das iPhone und den iPod Touch lässt noch auf sich warten. Wobei der Nutzwert generell fraglich bleibt, so lange eine Social-Community drum herum fehlt (siehe Brightkite). Aber das kann ja noch kommen, beispielsweise in Form von Mashups.

Was mich interessieren würde, ist, wie viel von den eingestellten Google-Diensten Dogdeball und Grand Central in Latitude steckt oder ob diese auf die eine oder andere Art dort eingehen werden. Dodgeball wäre ja zumindest eine dazu passende Community-Plattform gewesen.

Aber Latitude und Google Earth 5 waren nicht die einzigen Neuzugänge der letzten Zeit. Da ist beispielsweise noch das bislang kaum beachtete Google Measurement Lab. Es bietet zum Start ein Set von Tools für Wissenschaftler, aber auch Endverbraucher, mit denen sich Breitbandzugänge testen lassen.

Oder die mobile Version der Google-Buchsuche: Sie bringt den Inhalt von rund einer halben Million Büchern (USA: 1,5 Millionen) auf jedes internetfähige Handy. Apropos Handy: Nutzer von Google-Mail-Kontakten und -Kalender dürften sich über Google Sync freuen, das den Abgleich von Kontakten und Terminen zwischen Google-Aplikationen und Mobiltelefonen erlaubt.

Und es gab noch mehr Neuerungen im Google-Universum: Google Mail mit neuen Ansichten, eine neue Version der Google Toolbar für Firefox, und nicht zuletzt steht auch eine Offline-Version von Google Mail in den Startlöchern.

Also alles bestens beim Suchmaschinenriesen? Nicht ganz. Abgesehen von der eher lustigen Panne, als alle Suchergebnisse als schädlich eingestuft wurden, fiel der Quasi-Monopolist vor allem durch die Änderung seiner Datenschutzbestimmungen auf. Diesmal wieder negativ: Protokolliert werden nun nicht mehr nur User-Daten wie Webanfrage, IP-Adresse oder Browsertyp, sondern auch Informationen, ob und wie Anwender Google-Dienste nutzen.

ZDNet.de Redaktion

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