Die deutsche Wirtschaft sucht 43.000 IT-Fachleute. Ein klassischer Fall von Fachkräftemangel. Den gibt es übrigens auch bei Lehrern, Facharbeitern und Ingenieuren. Unweigerlich stellt sich da die Frage: Ist es nicht Aufgabe der Wirtschafts- und Bildungspolitik, solche Engpässe vorherzusehen und dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen? Ich würde meinen: Ja!
Nehmen wir einmal die IT-Fachkräfte. Das Thema hatten wir doch vor ein paar Jahren schon einmal. Stichwort Computer-Inder. Jetzt ist es wieder da, und wieder schreit die Industrie nach einer Lockerung der Zuwanderungsgesetzte. Immerhin stellt der Branchenverband Bitkom aber auch klar, dass „Reformen auf allen Stufen des Bildungssystems notwendig“ sind.
Doch das ist in meinen Augen nicht der Punkt, denn das Problem bei 43.000 unbesetzten Stellen ist nicht die Qualität der Ausbildung (obschon sie auch essentiell ist), sondern die Quantität der ausgebildeten IT-Fachleute. Es hätten eben exakt 43.000 mehr sein müssen.
Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass, wenn nicht genug junge Menschen einen entsprechenden Bildungsweg wählen, mit Anreizen nachgeholfen werden muss. Allerdings kann ich mich an diese Anreize nicht erinnern. Vermutlich müsste die Politik in dieser Hinsicht über ihren eigenen Schatten springen.
Wie wäre es beispielsweise mit finanziellen Anreizen? Nach dem Motto: „Was, du willst Germanistik studieren? Gut, aber wenn du dich für Wirtschaftsinformatik entscheidest, bekommst du 150 Euro mehr Bafög.“ Oder meinetwegen eine steuerliche Erleichterung, einen Zuschuß für den Kauf eines Laptops oder irgend etwas anderes greifbares.
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