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IT-Outsourcing: Deutsche Firmen sind Softwarepatrioten

Die Auslagerung der Software-Entwicklung und -Wartung über die deutschen Landesgrenzen hinweg kommt für 80 Prozent der deutschen Unternehmen gegenwärtig nicht in Frage. Zu diesem Ergebnis gelangt der deutsche IT-Beratungs- und Softwareanbieter PPI in seiner Studie „Software Made in Germany 2007“, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung erstellt wurde.

Demnach geben Finanzdienstleister und Behörden verstärkt inländischen Outsourcing-Firmen den Vorzug und loben dabei primär die hohe Zuverlässigkeit deutscher Software-Hersteller. „Vor allem die räumliche Nähe ist für den Software-Outsourcing-Standort Deutschland ein entscheidener Vorteil. So ist insbesondere bei der Software-Entwicklung die räumliche Interaktion zwischen Kunden und Anbietern essentiell“, sagt PPI-Vorstandsmitglied Andreas Achner.

Im Detail kommt die Erhebung zu dem Schluss, dass deutsche Unternehmen in erster Linie auf Qualität setzen und sich nicht nur auf mögliche Kosteneinsparungen durch IT-Outsourcing-Prozesse konzentrieren. Vor allem die Zuverlässigkeit der deutschen Software-Anbieter wird positiv hervorgehoben. Die Preise für die in Anspruch genommenen Services spielen eine untergeordnete Rolle. Für 85 Prozent der befragten Entscheider ist der Schutz vor Datenverlust die wichtigste Anforderung an eine Unternehmenssoftware. Finanzdienstleister hingegen gewichten dieses Kriterium mit 100 Prozent noch stärker.

Ähnlich viele Pluspunkte erhalten deutsche Outsourcing-Partner für die Anforderungen an die Funktionalität und Wirtschaftlichkeit der Software. Deutsche wie europäische Software-Anbieter bekommen auch gute Noten für ihr Einhalten von Zeit- und Budgetvorhaben. Für ein Viertel der Befragten arbeiten nationale Software-Hersteller weitaus fristgerechter als deren internationale Konkurrenz, während 18 Prozent die Budgettreue deutscher Anbieter schätzen.

Unternehmen, die sich bewusst für Offshore-Anbieter entscheiden, beauftragen am häufigsten US-Zulieferer. 46 Prozent lassen ihre Software in den USA programmieren und warten. Rund ein Drittel sieht die US-Anbieter als die kompetentesten Outsourcing-Partner beim Thema Software-Innovation. Mit 7,1 Prozent eher verhalten fällt dagegen der Anteil der deutschen Firmen aus, die in andere europäische Länder oder nach Indien auslagern.

Das Software-Outsourcing-Land China ist laut der Studie vielen deutschen Unternehmen bereits zu teuer. Weniger als zwei Prozent gaben an, ihre Software von dortigen Dienstleistern produzieren zu lassen. Den Experten zufolge dürfte China eher für große Konzerne mit mehr als 1000 Mitarbeitern interessant sein. Insgesamt gesehen sind mittelständische Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl zwischen 250 und 500 sowie große Konzerne mit über 1000 Angestellten die aktivsten beim Offshore-Outsourcing.

ZDNet.de Redaktion

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