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SCO kontra Novell: Ausgleichende Gerechtigkeit

Zu den einträglichsten Geschäftsmodellen in der IT-Branche gehört das Eintreiben von Lizenzen aus Patenten. Einen besonders verwegenen Plan hatte diesbezüglich die SCO Group. Dort glaubte man im Besitz der Urheberrechte an bestimmten Teilen der UNIX-Betriebssystems zu sein. Diese sollten durch Linux verletzt worden sein.

Als erstes klagte SCO gegen IBM. Immerhin ging um nicht weniger als fünf Milliarden US-Dollar. Und weil so viel Geld korrumpiert, kann man nur vermuten, dass es hinter den Kulissen ziemlich schmutzig zur Sache ging.

Jedenfalls gab es eine Finanzspritze von Baystar Capital in Höhe von 50 Millionen US-Dollar und wohl auch Sun und Microsoft waren über die Zahlung von “Lizenzen“ an der Finanzierung der Klage beteiligt. Baystar hat sich später wieder zurückgezogen und es gab Ärger mit der Beweisführung.

Bedroht durch SCO war nicht nur IBM (die sich zu wehren verstand), sondern auch viele Firmen, die Produkte im Linux-Umfeld herstellten oder Linux nutzten. Höhepunkt war eine Klage seitens SCO gegen DaimlerChrysler.

Jetzt hat der zuständige Richter dem Spuk ein Ende gesetzt. Noch besser: Offensichtlich hat er den Spieß sogar umgedreht. Nicht SCO, sondern Novell ist Rechte-Inhaber an dem umstrittenen Quellcode. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass Novell die alsbald Affäre beendet und SCO zwingt die Klage gegen IBM fallen zu lassen.

Ach ja, Novell hätte auch Anspruch auf den größten Teil der SCO-Gewinne der letzten paar Jahre. Sie stammen aus Lizenz-Zahlungen für UNIX-Code, der ja Novell gehört. Jedenfalls ist der SCO-Kurs schon mal ins Bodenlose gefallen. Auf dem Höhepunkt der Affäre lag er noch bei rund 19 Dollar pro Anteil. Heute liegt er bei 44 Dollar-Cent. Recht so!

Bonus-Links: SCO`s wechselvolle Geschichte, Chronologie des SCO-kontra-Linux-Skandals.

ZDNet.de Redaktion

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