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Epicor sucht den Erfolg im Windschatten von SAP

In dem für Epicor vergleichsweise neuen Marktsegment Retail sieht sich der Herausforderer laut einer Studie der Aberdeen Group im wesentlichen drei großen, ebenfalls weltweit agierenden Wettbewerbern gegenüber: Oracle (24 Prozent), SAP (14 Prozent) und JDA (11 Prozent). Letzterer konnte sich jedoch gerade eben mit der Übernahme von i2 Technologies noch wesentlich verstärken. Zwar wird man sicher nicht alle der über 1300 i2-Mitarbeiter behalten wollen, die etwas über 400 Kunden aber schon, sind sie doch im Vergleich zu den rund angestammten 5700 JDA-Kunden wesentlich lukrativer: Der i2-Part des fusionierten Unternehmens trägt immerhin 40 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Aberdeen-Analyst Sahir Anand räumt Epicor dennoch gute Chancen ein, sich als starke vierte Kraft in diesem Segment zu etablieren: Einerseits sieht er gerade bei den mittelgroßen Retailern in den kommenden Monaten hohen Bedarf an durchgängigen Lösungen – auch um wirtschaftlich schwierigere Situationen durchzustehen. Andererseits beobachtet Anand aber gerade bei diesen Kunden, die bisher oft von Oracle oder SAP bedient wurden, erste Überlegungen, ob die von diesen Firmen verlangten hohen Preise für komplexe Lösungen unbedingt sein müssen.

Rightsizing sowohl bei Preis als auch Technologieeinsatz sei das Zauberwort, aber SOA-Tauglichkeit und das richtige Partnerökosystem müsse bei der Anbieterauswahl ebenfalls eine Rolle spielen. In allen drei Punkten hält Anand Epicor zumindest für wettbewerbsfähig.

Auch Christian Hestermann, Research Director bei Gartner, sagt, dass „der Mittelstand eine Lösung benötigt, die über Funktionen verfügt, die sowohl Fertigungs- und Vertriebs- als auch Dienstleistungsprozesse unterstützt, und dies alles vorzugsweise innerhalb der ERP-Umgebung eines einzigen Anbieters. Leider richten sich ERP-Lösungen mit einer hohen Funktionalität primär an Großunternehmen.“

Das will Epicor mit Version 9 seiner ERP-Lösungen für die Fertigung nun ändern. Sie bietet dazu neben Customer Relationship Management (CRM) auch Supplier Relationship Management (SRM), Advanced Planning and Scheduling (APS), Business Process Management (BPM), Governance, Risk and Compliance (GRC), Produktkonfiguration und Kundendienst. Mithilfe des Master Data Management (MDM) und des von Epicor entwickelten Global Business Management lassen sich zudem Geschäftstätigkeiten über Produktionsstätten, Lagerhäuser, Standorte, Geschäftspartner, Unternehmen, Länder und Hardware hinweg verwalten.

„Firmen, die SAP bereits als zentrale, konzernweite Lösung einsetzen, wissen genau, wie viel sie das gekostet hat“, sagt John Hiraoka, Senior Vice President von Epicor (Bild: Epicor).

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ZDNet.de Redaktion

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