Suchauswertung: Deutsche googeln nach Luxusgütern

Das Interesse an Luxusgütern ist bei deutschen Internetnutzern trotz Finanzkrise ungebrochen. Wie eine aktuelle Auswertung von Google-Suchanfragen zeigt, durchstöbern die User das Netz gerade in Zeiten der Finanzkrise verstärkt nach luxuriösen Waren. So ist in den vergangenen beiden Monaten der Suchbegriff „Chanel“ zum Beispiel um 25 Prozent häufiger nachgefragt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Daneben erfuhren im September und Oktober aber insbesondere Suchwörter wie „Einlagensicherung“ einen fulminanten Aufschwung. Der Begriff wurde bei Google um 1150 Prozent häufiger eingegeben als im Vorjahr. Aber auch Schlagworte wie „Goldpreis“ oder „Krügerrand“ erlebten ein Hoch.

„Ich denke, die Nachfrage nach Luxusartikeln nimmt ganz allgemein zu. Dennoch waren wir davon ausgegangen, dass es angesichts der Finanzkrise Einbrüche bei den Suchanfragen geben würde“, sagt Lena Wagner, Communications Manager bei Google Deutschland. Es sei durchaus überraschend, dass sich die deutschen Nutzer bei der Suche nach luxuriösen Waren ganz unbeeindruckt von der wirtschaftlichen Krise zeigten. „Häufig gesucht wurde auch nach Begriffen wie ‚Spenden‘. Auch das hatten wir so nicht erwartet“, so Wagner. Offenbar seien die User in Deutschland nach wie vor großzügig.

Neben der gesteigerten Suche nach Wörtern wie „Gold“ und „Silber“ zeigten die Google-Nutzer in den vergangenen zwei Monaten großes Interesse am Thema Wahrsagen. Das Wort „Handlesen“ wurde zum Beispiel um 65 Prozent häufiger eingegeben als noch im Vorjahr. Offenbar erhoffen sich viele Nutzer einen mehr oder weniger spirituellen Ausweg aus der Wirtschaftskrise.

Gleichzeitig scheinen sich die Zukunftsängste der Internetnutzer in Grenzen zu halten. Die Anfragen nach Begriffen wie „Arbeitslosigkeit“ nahmen im Jahresvergleich sogar ab. Die Momentaufnahme der Suchanfragen verdeutliche, dass die deutschen Google-User auf die aktuelle wirtschaftliche Krise einerseits mit ungebrochenem Kaufinteresse und andererseits mit der Suche nach Alternativen reagierten, sagt Philipp Schindler, Regional Director Nord- und Zentraleuropa bei Google. Ab sofort kann mit dem neuen Tool „Google Insights for Search“ kostenlos abgefragt werden, wie sich die Suchanfragen weiterentwickeln.

ZDNet.de Redaktion

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