Über 20 Jahre lang hat Dell seine Geräte ausschließlich direkt vertrieben – per Telefon und Web. Vor einigen Monaten leitete der Firmengründer einen Strategiewechsel ein und schuf einen indirekten Vertrieb. „Direkt ist keine Religion“, so Dell. Inzwischen vertreibt das Unternehmen seine Profi-Produkte über mehr als 22.000 Partner weltweit. Die Consumer-Modelle wie die Inspiron-Notebooks finden sich bei mehr als 10.000 Einzelhändlern. Nur Deutschland – obwohl einer der größten PC- und Notebookmärkte der Welt – ist bislang ein weißer Fleck auf Dells Weltkarte der Einzelhändler.
Damit soll im kommenden Jahr Schluss sein, wie Ron Garriques im Gespräch mit ZDNet andeutet. Garriques leitet das weltweite Consumer-Geschäft und war zuvor Chef von Motorolas Mobiltelefonsparte. Er erläutert die Verzögerung so: „Bei Motorola habe ich gelernt, dass Deutschland ein sehr schwieriger Markt ist. Nur sehr, sehr gute Produkte werden zum Verkaufsschlager, alles andere spielt noch nicht einmal die Anlaufkosten herein. Daher haben wir seinerzeit das Razr speziell für Deutschland entwickelt. Es sollte den Nerv der Käufer dort treffen, was auch wunderbar geklappt hat. Natürlich war es ein mehr als willkommener Nebeneffekt, dass das Gerät auch weltweit ein Erfolg war.“
„Aufgrund dieser Erfahrung habe ich bei Dell entschieden, erst dann in Deutschland in die Elektronik-Märkte zu gehen, wenn wir ein derartig ausgereiftes Produkt bieten können. Wir entwickeln derzeit ein für Deutschland spezialisiertes Produkt“, erklärt Garriques weiter. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Bevor Sie nachfragen: Ich gebe Ihnen keinen Hinweis, um welche Art Gerät es sich handelt.“
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