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Limo und Android: Linux-Revolution auf dem Handy

Vor allem zwei Vorhaben ziehen derzeit die Aufmerksamkeit der Mobilfunkwelt und der Open-Source-Gemeinde auf sich: Das von Google initiierte Android-Projekt der Open Handset Alliance und die Limo-Plattform der Limo Foundation.


Das Neo1973 ist ein Handy
auf Linux-Basis. Die Software basiert auf der Open-Source-Platform Openmoko.

Beide Zusammenschlüsse wollen offene Plattformen entwickeln, die Linux als Basis haben und mit offenen, definierten Schnittstellen die Entwicklergemeinde dazu animieren, Anwendungen für Mobiltelefone zu schaffen.

Neu ist Linux im Mobilfunkmarkt nicht. Schon vor drei Jahren hatte Motorola das erste Linux-Mobiltelefon auf den deutschen Markt gebracht, ohne jedoch große Beachtung oder Unterstützung zu finden.

Das Besondere an den aktuellen Projekten ist die erstmalige, breite Unterstützung durch Geräte- und Chip-Hersteller, Netzbetreiber und Softwareanbieter. Manche Unternehmen wie Motorola, Samsung oder LG Electronics engagieren sich sogar in beiden Lagern und sind Mitglied sowohl der Limo Foundation als auch der Open Handset Alliance.

Limo fürs Smartphone

Zuerst gestartet, zuerst am Etappenziel. Ein gutes Jahr nach der öffentlichen Bekanntgabe des Open-Source-Projektes hat es die Limo Foundation geschafft, das Release 1 ihrer Plattform fertig zu stellen. Seit 31. März steht die Linux-Plattform Entwicklern zum Download zur Verfügung.

Gegründet wurde die Limo Foundation im Januar 2007 von Motorola, NEC, NTT Docomo, Orange, Panasonic, Samsung und Vodafone. 26 weitere Unternehmen schlossen sich bis heute der Gemeinschaft an, darunter LG Electronics, Mc Afee, Texas Instruments, AMD, ARM, Broadcom, Ericsson, Huawei, Samsung und ST Microelectronics. Ihr gemeinsames Ziel ist die Schaffung einer linuxbasierten Software-Plattform für mobile Geräte, die modular und Hardware-unabhängig sein und auf einem offenen Betriebssystem basieren soll.

Das fertige Release 1 stellt die Basisfunktionen eines Mobiltelefons bereit und soll als eine Art Middleware fungieren. Daran brauchen die Hersteller lediglich ihr Nutzer-Interface sowie eigene Anwendungen über die definierten Limo-Programmierschnittstellen (APIs) anzuflanschen. Sie müssen sich also nicht mehr länger mit der Implementierung der Basisfunktionen eines Telefons beschäftigten, sondern können sich allein auf die Entwicklung der Anwendungen konzentrieren, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben will. Die beteiligten Hersteller und Netzbetreiber hoffen, damit künftig die Zeitspanne von der Planung bis zur Marktreife eines Produkts deutlich zu verkürzen.

Die Veröffentlichung von Release 1 markiert für die Limo Foundation aber nur eine erste Etappe. Die Mitgliedsunternehmen arbeiten bereits am Release 2, dessen Fertigstellung für Ende 2008 vorgesehen ist. Welche Funktionen darin enthalten sein sollen, möchte die Limo Foundation zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Offenheit hat eben auch ihre Grenzen.

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ZDNet.de Redaktion

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