Von Compact Flash bis Micro-SD: Alles über Speicherkarten

Die SD-Karte, 2001 von Sandisk entwickelt, ist eine abwärtskompatible Weiterentwicklung der Multimedia Card. Die SD-Speicherkarte fällt robuster aus als die Multimedia Card und wird von über 500 Herstellern unterstützt. Der Name Secure Digital leitet sich von zusätzlichen Hardware-Funktionen für das Digital Rights Management (DRM) ab. Mittels eines vom Nutzer nicht einsehbaren Speicherbereichs soll die Karte das unrechtmäßige Abspielen geschützter Medien-Dateien verhindern. Allerdings hat das integrierte DRM in der Praxis keine Bedeutung. Diese Funktionen lassen sich nur mit speziellen Playern und Software nutzen. Im Speichermodus macht sich das DRM nicht bemerkbar.

SD-Karten werden heute in verschiedenen Geräten eingesetzt. Häufig kommen sie zur Aufnahme von Fotos in Digitalkameras, in MP3-Playern zur Wiedergabe von MP3-Dateien und in PDAs für unterschiedliche Anwendungsbereiche zum Einsatz. Nintendo setzt ebenfalls in einigen seiner Produkte SD-Karten ein.


Die Extreme III von Sandisk zählt zu den schnellen SD-Karten.

Ihre Maße entsprechen der MMC-Karte. Auch das Protokoll ist eng verwandt. An der linken Seite befindet sich ein kleiner Schiebeschalter, mit dem sich der Schreibschutz ein- und ausschalten läßt. Zu den Pins auf der Unterseite sind zwei weitere Pins dazugekommen. Die neuen Pins sind für die Datenübertragung vorgesehen. Bei einem Takt von 25 MHz und 4 Bit parallel lassen sich theoretisch bis zu 100 MBit pro Sekunde an Daten übertragen. Die tatsächliche Übertragungsrate hängt jedoch von den Fähigkeiten des Controllers im Endgerät ab.

Der Input-Output-Modus der Multimedia Card – auch als Secure Digital Input Output (SDIO) bezeichnet – wurde übernommen. Für SDIO gibt es Module für Bluetooth, WLAN und sogar Kamera-Module, allerdings können meist nur PDAs sie nutzen. Treiber für PCs fehlen fast immer.

Geräte mit SD-Steckplatz sind generell abwärtskompatibel zu MMC-Karten. Allerdings können schnelle MMC-Karten in reinen SD-Lesern nicht mit voller Geschwindigkeit angesprochen werden. Hierfür ist eine vollwertige MMC-Unterstützung nötig. Das Betreiben von SD-Karten in Geräten, die nur für MMC ausgelegt sind, ist hingegen nicht möglich.

Um Fehlbenutzungen zu vermeiden, haben SD-Karten ein etwas dickeres Gehäuse als MMC-Karten. Daher passen SD-Karten aufgrund ihrer Dicke normalerweise nicht in MMC-Steckplätze.
Abgesehen von der Digitalfotografie mit hohen Auflösungen und schneller Bildfolge ist für die meisten Geräte und Anwendungszwecke die Verwendung von High-Speed-SD-Karten nicht erforderlich. Um zum Beispiel MP3-Dateien zu lesen, reicht die niedrigste Lesegeschwindigkeit einer SD-Karte völlig aus. Einige SD-Karten verfügen direkt über einen USB-Anschluss, der durch eine Abdeckung verdeckt ist.


Auch Nintendo setzt auf SD

SD-Karten sind 32 mal 24 mal 2,1 Millimeter groß und werden mit Speicherkapazitäten bis 12 GByte angeboten. Karten mit den Kapazitäten 16 GByte und 32 GByte sind in Entwicklung und kommen voraussichtlich Ende 2007 beziehungsweise 2008 auf den Markt.

Die Norm für SD-Karten definiert nur eine Kartenkapazität bis maximal 1 GByte (SD 1.0) und 2 GByte (SD 1.1). Karten mit einer Kapazität über 2 GByte, die als SD-Karten (nicht SDHC) verkauft werden, entsprechen nicht den Spezifikationen und führen vor allem in etwas älteren Geräten ab und an zu Inkompatibilitäten. Außerdem funktionieren sie nicht in einigen SDHC-Kameras. Geräte, die nur SD 1.0 unterstützen, wie einige interne Reader von Notebooks, lesen 2-GByte-Karten manchmal, verursachen aber diverse Fehler im Speicherbereich über 1 GByte. Oft wird die Karte auch als 1-GByte-Speichervolumen angezeigt. Man sollte die Kombinationsfähigkeit von Karte und Kartenleser vor dem Kauf testen.

Die SDHC-Spezifikation legt Leistungsklassen fest, die gesicherte Mindest-Übertragungsraten für die Aufzeichnung von MPEG-Datenströmen festschreiben: Bei Karten der Klasse 2 sind es 2 MByte pro Sekunde, bei Klasse 4 sind es 4 MByte pro Sekunde und bei Klasse 6 mindestens 6 MByte Sekunde. In den bisherigen SD-Spezifikationen gab es einen verbindlichen Standard für Transferraten in dieser Form nicht.


Für die SDHC-Karten ist unter Umständen ein Adapter erforderlich.

Mini SD
Die Mini-SD-Karte misst gerade einmal 20 mal 21,5 mal 1,4 Millimeter. Sie fällt also etwa halb so groß wie die SD Card aus und wurde für kleine Geräte – speziell Mobiltelefone – entwickelt. Das Speicherkarten-Format ist elektrisch vollständig zu SD-Cards kompatibel. Sicherheitsfunktionen und Schnittstelle sind identisch. Mit einem Adapter können Mini-SD-Karten in einem SD-kompatiblen Gerät genutzt werden. Die Mini-SD-Karten werden derzeit mit einer Speicherkapazität bis 4 GByte angeboten.

Micro SD
Die Micro-SD-Karte wurde ursprünglich unter der Bezeichnung T-Flash von Sandisk entwickelt und später unter Trans Flash geführt. Im Juli wurde das Format dann unter die Aufsicht der SD-Association gestellt und in Micro SD umbenannt. Die Micro-SD-Card fällt mit Abmessungen von 11 mal 15 mal 0,7 Millimetern nochmals kleiner als die Mini-SD-Karte aus und wird mit Kapazitäten bis 8 GByte angeboten. Micro SD ist ein Speicherkarten-Format für Mobilfunktelefone. Die Handyhersteller Kyocera, Motorola und Samsung unterstützen dieses Format. Die neuen Karten versprechen Zugriffsgeschwindigkeiten von bis zu 20 MByte beim Schreiben und bis zu 10 MByte beim Lesen.

Hersteller sind unter anderem:

  • A-Data
  • Extrememory
  • Kingston
  • Sandisk
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    ZDNet.de Redaktion

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