Suchmaschinen-Konkurrenz fördert Datenschutz

Eine Lobbyistengruppe aus Washington hat einen Report herausgegeben, dem zufolge der Wettbewerb zwischen mehreren Internet-Suchmaschinen dem Datenschutz der Nutzer sehr zugutekommt. Denn im Zuge dieses Wettbewerbes hätten bereits die fünf größten Suchunternehmen ihre Datenschutzpolitik verbessert – dennoch bestehe aber nach wie vor Bedarf an einem übergreifenden Bundesdatenschutzgesetz.

Das Center for Democracy and Technology (CDT) kam zu dem Ergebnis, dass die Anwender von den Veränderungen der Datenschutzrichtlinien von Google, Microsoft, Yahoo, Ask.com und AOL profitieren. Geändert wurde bei diesen Suchmaschinen unter anderem der Umgang mit den Suchanfragen, die Cookie-Identifikationsnummer und der Umgang mit der IP-Adresse. „Wir glauben, dass die Unternehmen allmählich anfangen, den Datenschutz als Wettbewerbsvorteil anzusehen, denn es gibt bereits eine Art Wettbewerb um die höchste Privatsphäre der User“, sagt CDT-Chefin Leslie Harris.

Doch die Selbstregulierung funktioniere nur bis zu einem gewissen Punkt, da es immer schwarze Schafe gebe, die sich für den Datenschutz nicht interessierten. Außerdem seien die existierenden Datenschutzgesetze ein verwirrendes Stückwerk aus Staats- und Bundesgesetzen. Es wäre viel besser, einheitliche, bundesweite Standards einzuführen, die für jeden Online-Bereich gleichermaßen gälten.

Das Center for Digital Democracy (CDD) hat die Analyse des CDTs als nichtssagend abgetan. „Das CDT ist schon lange ein Verbündeter der verschiedenen Suchunternehmen. Sie geben nur vor, dass sie diese Firmen im Auftrag der Konsumenten überwachen“, warf CDD-Chef Jeff Chester dem CDT vor.

Das CDT bestätigte daraufhin, dass es Finanzmittel von Suchunternehmen erhalten habe. „Das ist aber kein Geheimnis. Wir sprechen die Unternehmen direkt an und engagieren uns“, verteidigt Harris ihre Firma. Außerdem sei der neue Ask Eraser, der es den Usern ermögliche, ihre IP-Adresse, die Cookie-ID und die Suchanfragen innerhalb weniger Stunden zu löschen, in Zusammenarbeit mit dem CDT entwickelt worden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

21 Stunden ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

1 Tag ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

1 Tag ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

1 Tag ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago