Virtualisierung von Vmware: Den Desktop im Visier

Eine wesentliche Neuerung bei Vmware Workstation 6 ist die umfassende Hilfe für Entwickler. Ihnen wird ein „Virtual Debugger“ für Visual Studio (Windows) und Eclipse (Linux und Windows) angeboten.

Um einen echten Debugger handelt es sich allerdings nicht, sondern um ein Front-End für die in den Entwicklungsumgebungen enthaltenen Remote-Debugger. Dies ist auch vernünftig, da die vorhandenen Debugger optimal auf die Entwicklungsumgebungen abgestimmt sind.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. So muss Software oft auf vielen Betriebssystem lauffähig sein, zum Beispiel von Windows 95 bis Windows Vista. Auch ist es nötig, verschiedene Sprachversionen der Betriebssysteme zu testen, einschließlich Sprachen, in denen von rechts nach links gelesen wird. Die Software muss dazu auch mit „gespiegelten“ Fenstern klarkommen. Virtualisierung kann die Anzahl der benötigten Testrechner deutlich reduzieren.

ZDNet hat das Zusammenspiel von Vmware und Visual Studio 2005 SP1 ausführlich getestet: Zunächst scheinen die Anforderungen voll erfüllt zu sein. Die zu debuggende EXE-Datei wird automatisch in die Gastmaschine kopiert, ohne dass ein Netzwerklaufwerk benutzt werden muss. Weitere benötigte Dateien wie DLLs oder Konfigurationsdateien lassen sich auf diesem Wege ebenfalls leicht in die Gastmaschine kopieren. Auch wird der Remote-Debugger selbst in die Gastmaschine kopiert.

Drückt man die Taste F6 statt F5, so wird der Remote-Debugger in der Gastmaschine gestartet, anstelle des lokalen Debuggers in der Hostmaschine (Bild 3). Doch im Detail sind einige Schwächen anzumerken: Visual-Studio-Variablen wie $(TargetPath) können vom Vmware-Front-End nicht aufgelöst werden. Man muss also den Pfad als absoluten Pfad, bezogen auf die Hostmaschine, angeben (Bild 4).

Erstellt man nun mehrere Versionen, etwa eine 32- und eine 64-Bit-Version, so muss beim Wechsel zwischen den Versionen das Vmware-Front-End zusätzlich neu konfiguriert werden. Dies ist etwas umständlich und bietet Verbesserungspotenzial für zukünftige Versionen. Generell werden aber wesentliche Erleichterungen gegenüber einem manuellen Kopieren aller Dateien und des Remote-Debuggers in die virtuelle Maschine erzielt.

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ZDNet.de Redaktion

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