Firefox-Plugin Koala hilft beim Tippen

Das Alamaden Research Center von IBM hat ein Tool namens Koala unter Open-Source-Lizenz entwickelt und auf der Etech-Konferenz in San Diego vorgestellt. Mit dem Firefox-Plugin können Anwender immer wieder auftretende Aufgaben automatisieren.

Von Koala erstellte Skripte können die Benutzer laut IBM auf den Koala Wiki hochladen und mit anderen teilen. Tessa Lau, Entwicklerin in einem IBM-Forschungslabor in San Jose, Kalifornien, gibt an, dass es bislang 70.000 Skripte für Koala gebe. Das Alamaden Research Center muss das Tool jedoch noch für die breite Öffentlichkeit freigeben.

Koala soll so funktionieren: Das Plugin erscheint in der Sidebar von Firefox. Wenn der Anwender auf den „Record“-Pfeil klickt, legt die Software ein einfaches Programmskript mit den Arbeitsschritten an, die der Anwender online ausgeführt hat. Jeder einzelne Arbeitsschritt erscheint dabei als Listenpunkt in der Sidebar. So kann der Anwender zum Beispiel nach einer neuen Wohnung in München suchen. Koala zeichnet den Besuch der Such-Site als ersten Schritt auf. Als nächstes trägt der Anwender Kriterien für seine Suche ein, und das Tool merkt sich jedes einzelne Datenfeld samt Inhalt. Wenn ein Suchkriterium, zum Beispiel ein Preis von 200.000 Euro, nicht genügend Treffer bringt, kann der Anwender gezielt diesen einen Parameter im Eingabefeld des Koala-Skripts ändern. So kann die Software die Suche wiederholen, ohne dass der Anwender selbst tippen muss.

Was ist mit Anwendern, die ein fertiges Skript herunterladen und dann nach eigenen Kriterien suchen wollen? Nach Angaben von Lau können sie einzelne Felder im Skript wie zum Beispiel den Preis oder die Zahl der Zimmer ändern. Anwender könnten auch allgemeine Skripte ohne persönliche Daten und Einstellungen entwickeln. Umgekehrt sei Koala auch in der Lage, persönliche Daten wie Namen, Berufsbezeichnungen und Adressen in Web-Formulare einzutragen, wenn sie in einer Datenbank auf dem Rechner des Anwenders gespeichert sind.

Laut der Entwicklerin arbeitet IBM an einer Programmfunktion, die bestimmte Typen von Nummern erkennt und anonymisiert, um zum Beispiel Kreditkartennummern in Skripten zu schützen. Trotzdem gebe es noch Vorbehalte gegen diese Technik. Lau berichtet, dass sie mit der Mozilla Foundation, der Organisation hinter dem Firefox-Browser, über die Verbreitung des Tools gesprochen habe. Mozillas größte Sorge sei, dass die Anwender Koala benutzten, um bösartige Skripte zu schreiben. Da das Programm aber Open Source sei, hoffe sie, „dass das Problem durch die Kontrolle der Community zu lösen ist.“

ZDNet.de Redaktion

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