Erste Vista-Woche problemlos verlaufen

Die Anwender können Vista jetzt seit gut einer Woche ausprobieren. Es gab bislang zwar keine Flut von Problemen, doch der Umstieg kann nach Meinung von Analysten holprig sein.

Michael Cherry, Analyst bei der unabhängigen Beratungsfirma Directions on Microsoft, erwartet nicht, dass gleich nach dem Start von Windows Vista viele größere Fehler auftauchen werden. Kleinere Hürden wie inkompatible Software oder fehlende Hardware-Treiber könnten den Umstieg seiner Meinung nach aber unangenehm machen. Cherry: „Wenn ich einen Mac kaufe, fühle ich mich wie ein Kind an Weihnachten. Ich kann es kaum erwarten, ihn nach Hause mitzunehmen. Wenn ich einen Windows-PC kaufe, frage ich mich, was für Probleme ich wohl haben werde. Gleich nach dem Kauf empfinde ich fast schon so etwas wie Reue.“

Vista ist knapp fünf Jahre nach Windows XP erschienen. Microsoft hatte also viel Zeit, um Hardware-Firmen und die Software-Industrie auf das neue Betriebssystem vorzubereiten. Trotzdem gibt es immer noch wichtige Software-Produkte, angefangen bei Apples Itunes, über VPN-Programme (Virtual Private Network) bis hin zu Festplatten-Utilitys, die nicht voll mit Vista zusammenarbeiten. Für viele Hardware-Produkte wie Drucker oder Wireless-LAN-Karten fehlen Treiber, damit sie richtig funktionieren. Ein weiteres Problem ist die Aktivierung von Windows Vista. „Hier holt Microsoft der eigene Erfolg ein“, sagt Cherry. „Selbst eine geringe Zahl von Fehlern führt zu einer großen Zahl von Beschwerden.“

Selbst Anwender, die ihren PC problemlos auf Vista aktualisieren konnten, sehen sich mit viel Unerwartetem konfrontiert. Das Betriebssystem erkennt zum Beispiel einige MP3-Player nicht richtig. Ein Anwender merkte, dass seine Black-Eyed-Peas-Tracks, die der Media Player unter Windows XP tadellos anzeigte, unter Windows Vista mit allen Metadaten auf Chinesisch erschienen. „Nehmen Sie den Fall eines Studenten, der für sein Examen eine Software benutzt, die (nur) unter XP läuft. So jemand kann nicht upgraden,“ sagt Cherry. „Auch für Anwender, die nicht aus dem Geschäftsumfeld kommen, gibt es diese Blockade-Programme, die einen Umstieg verhindern.“

Greg Sullivan, Group Product Manager bei Microsoft und zuständig für Windows, sagt: „Wir wissen, dass es immer einige wenige Problemfelder geben wird. Wir versuchen jetzt, diese Felder zu identifizieren und die Probleme so schnell wie möglich zu lösen.“ Microsoft hat bereits ein Update veröffentlicht, dass die Kompatibilität für mehrere Dutzend Programme verbessern soll. Dabei geht es hauptsächlich um Spiele, aber auch um andere Software: von Microsoft Money 2006 bis hin zur Adobe Creative Suite CS 2.

ZDNet.de Redaktion

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