SOA auf Basis von Open-Source leicht gemacht

SOA bringt Transparenz in die IT-Landschaft – ermöglicht sozusagen eine Inventur -, bietet Flexibilität und schützt getätigte Investitionen, indem sich bereits vorhandene, stabile laufende Systemteile wieder verwenden lassen. Die Analysten der Aberdeen Group gehen davon aus, dass allein die Top-2000-Unternehmen weltweit in den kommenden fünf Jahren etwa 53 Milliarden Dollar an IT-Ausgaben durch SOA sparen können. Der Grund: Ist eine SOA erst mal implementiert, purzeln die Entwicklungskosten.

Doch bis geerntet werden kann, ist der Acker erst zu bestellen, das sagen die Analysten fairerweise auch. „SOA braucht neben den elementaren Teilen wie Service-fähige Anwendungen und eine neue Denke im Unternehmen vor allem ein stabiles IT-Fundament: einen ‚Baukasten‘, dessen Elemente aufeinander aufbauen und einander ergänzen“, gibt Markus Görg, Solution Architect bei der Danet GmbH in Weiterstadt, zu Protokoll. Sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung müssen die Komponenten miteinander interagieren: vom User-Front bis zur Datenbank und zwischen einzelnen Applikationen und innerhalb einer Anwendung. Das Denken in Services ist dabei außerordentlich hilfreich.

Unternehmen haben nun grundsätzlich drei Möglichkeiten, eine solche Basisinfrastruktur zu etablieren:

  • selber bauen
  • eine Development- und Integrations-Suite von einem Hersteller kaufen
  • ein Framework aus Open-Source-Bausteinen zusammenstellen.

Für die wenigsten Unternehmen ist es sinnvoll, ein eigenes Framework zu erstellen. Herstellung und Pflege der Bausteine sind aufwändig, wenn man das volle Spektrum der benötigten Aktivitäten und Artefakte berücksichtigt. Insgesamt ist ein Engagement auf dieser Ebene in der Regel nicht profitabel. Softwareentwicklung gehört für das Gros der Industrie-, Handels und Dienstleistungsfirmen nicht zum Kerngeschäft.

Die Antwort der Softwareindustrie ist mittlerweile hinreichend publiziert: „Kaufen Sie eine Suite von der Stange.“ Doch eine kommerzielle Komplettlösung wie bekannte EAI- oder neuerdings SOA/ESB-Komplettlösungen haben neben dem Kostenaspekt weitere Nachteile: die Abhängigkeit und zum Teil eine völlige Überfrachtung. Software, die auf Basis dieser Frameworks entsteht, ist in der Regel in anderen Umgebungen nicht verwendbar. Denn trotz aller Lippenbekenntnisse und Initiativen in Sachen Interoperabilität verstehen Hersteller SOA als Mittel, vor allem „eigene“ Produkte untereinander austauschbarer zu machen. Auch die Integration der einzelnen Bausteine der Komplettlösung untereinander lässt nicht selten zu wünschen übrig.

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ZDNet.de Redaktion

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