Volkswagen setzt auf Open-Source

Das ambitionierte Projekt my WMS zielt auf eine einheitliche, für alle zugängliche Standard-Software zur Materialflusssteuerung und Lagerverwaltung. Proprietäre Lösungen sollen damit flexibel austauschbar und ergänzbar sein. Der Volkswagen Konzern gehört zu den größten industriellen Anwendern des offenen Standards my WMS. Seit über einem Jahr setzen die Wolfsburger ihn an mehreren Standorten ein.

Konzipiert und entwickelt wird my WMS seit nunmehr fünf Jahren vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. „Das Betriebssystem Linux mit signifikanten Markt-Anteilen im Server-Bereich zeigt, dass Open-Source langfristig proprietäre Lösungen ergänzen kann“, erklärte Andreas Trautmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML.

Aus den ersten Bemühungen um Referenzkunden für die Lagerverwaltungssoftware hat sich mittlerweile ein dynamisches Projekt mit weit reichenden Konsequenzen für die Industrie entwickelt. Mit my WMS steht erstmals eine Open-Source basierte Lösung bereit, die Softwareentwickler bei der Programmierung von Lagerverwaltungs- Systemen (LVS) und Materialflusssteuerungs- Systemen (MFS) unterstützt.

Neben dem Einsatz in Forschungsprojekten ist es das Hauptziel von my WMS, eine industrietaugliche Open-Source-Alternative für LVS und MFR anzubieten. „Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Installation des my WMS-basierten Staplerleitsystems bei der Volkswagen AG“, sagt Andreas Trautmann. Gemeinsam mit der Volkswagen AG, dem Fraunhofer IML und dem Software-Systemhaus Gedas-Onsite wurde nach der Pflichtenhefterstellung zunächst ein Pilot für das Werk Wolfsburg entwickelt.

Dazu kam zunächst ein my WMS -Kern zum Einsatz, der die Behälterverfolgung und die Wegefindung durch das Lager und die Auftragsschnittstelle zum VW-LVS System realisiert. Mithilfe des my WMS-Rahmenwerks wurde dann ein individuelles Staplerleitsystem programmiert und mit dem my WMS-Kern gekoppelt.

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ZDNet.de Redaktion

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