Medienzentrum München: Fernsehtechnik für die WM


Bilder von 25 Kameras müssen im Master Control Room verarbeitet werden. Dazu kommt die Vielzahl der Formate und Feeds. Die Fernsehanstalten können einzelne Kamerafeeds buchen, aber auch die komplette Show, mit Aufwärmprogramm und Kulturinfos zum Austragungsort sowie Siegerehrung und Infos über Auszeichnungen wie die für den besten Spieler des Tages. Insgesamt bietet HBS zehn Feeds an. Als Audio kann dazu Stadionatmosphäre geliefert werden, wie man sie von einem Reporterplatz aus hören würde, aber auch bildbezogenes Audio, sodass der von seiner Bank aus rufende Trainer besser zu verstehen ist. Und schließlich bietet HBS einen englischen Kommentar als separate Tonspur.

Auch Grafiken werden eingeblendet, wenn ein Tor fällt, eine Auswechslung vorgenommen wird oder etwa der Schiedrichter eine Verwarnung ausspricht. Diese sind natürlich ebenfalls nur in bestimmten Feeds eingeblendet – die deutschen Fernsehanstalten etwa blenden ja lieber eigene Grafiken ein.

Beispiel für eingeblendete Grafik: der Halbzeitstand. (Bild: HBS)

Eine zusätzliche Komplikation bereiten die verschiedenen Bildformate. Die WM-Feeds können außer in 16:9 auch in 4:3 oder (als Kompromiss) in 16:10 bezogen werden – dann sieht man auf Widescreens links und rechts einen leichten Streifen, auf 4:3-Fernsehern dagegen oben und unten. Die Kameras jedenfalls nehmen einheitlich in 16:9 (und übrigens in HD) auf – erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Jeder Kameramann sieht jedoch einen 4:3-Bildrahmen in seinem Sucher und achtet darauf, nie wichtige Bildelemente wie den Ball außerhalb dieses Rahmens gelangen zu lassen. So verpasst hoffentlich auch an einem Standard-Bildschirm kein Fernsehzuschauer etwas.

HBS liefert seine Bilder darüber hinaus in zwei Qualitätsstufen: SD (Standard Definition, SDI 625/50) und HD (High Definition) mit der maximalen Spezifikation 1080i/50. Das SD-Bild besteht also aus 625 Zeilen, das HD-Bild aus 1080 Zeilen (mehr dazu bei Wikipedia).

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ZDNet.de Redaktion

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