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Noch in diesem Jahr möglich: Windows Vista auf Linux

Die Erhöhung der Systemauslastung durch das Ausführen mehrerer Betriebssysteme auf einem Rechner ist eigentlich ein alter Hut. Mittlerweile ist diese Technologie aber auch für x86-Rechner marktauglich geworden. Intel und AMD beispielsweise rüsten ihre Prozessoren mit zusätzlichen Funktionen aus, um die Virtualisierungsperformance und -fähigkeiten zu verbessern.

Das größte reine Open-Source-Unternehmen der Welt, Red Hat mit Sitz in Raleigh, North Carolina, ist Partner sowohl von AMD als auch von Intel. Und es setzt ebenso ganz auf das Thema Virtualisierung. Das Unternehmen hat dazu gerade seine Roadmap vorgelegt: Die Geschäftsführung um Mathew Szulik will eine wichtige Virtualisierungskomponente, die Software Xen Hypervisor, in sein nächstes Premium-Produkt Red Hat Enterprise Linux Version 5 integrieren. Xens Virtualisierungssoftware bietet die Basis für den Einsatz mehrerer Betriebssysteme. Erscheinungstermin ist voraussichtlich Ende dieses Jahres. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die erste Testversionen von Windows Vista vorliegen, das ansonsten in das nächste Jahr hinein verschoben wurde. So kann es noch 2006 heißen: Vista läuft unter Linux.

Red Hat plant zudem Linux-Testversionen mit vollständigem Xen-Support, ein Pilotprogramm für Kunden, Services für Technologie-Bewertung und -Migration, eine Website mit verschiedenen Schulungsmaterialien sowie eine Libvirt-Bibliothek mit wieder verwendbarer Software für Virtualisierung. Red Hat will außerdem eine Stabilisierung der Xen-Interfaces erreichen, die zur Steuerung der Software verwendet werden.

„Wenn die Auslastung von Servern weniger als 20 Prozent beträgt, und wir diesen Wert auf 80 Prozent steigern können, dann ergibt das nicht nur bei der Hardware erhebliche Einsparungen. Wir benötigen dann auch weniger Platz, verbrauchen weniger Strom, müssen weniger kühlen und sparen an den Systemmanagementkosten“, so Brian Stevens, CTO von Red Hat.

Red Hat geht davon aus, dass Xen mit der Veröffentlichung von Fedora Core 5 umfassender getestet wird. Die Vorgängerversion Fedora Core 4 enthielt ebenfalls Xen, jedoch nur in einer primitiven Form, Diese verlangte Programmierern die manuelle Integration zahlreicher Komponenten ab. „Fedora Core 4 war ein nicht-integriertes Programm“, erklärte Stevens. Bei Fedora Core 5 dagegen liege die Priorität auf der Tauglichkeit für den Massenmarkt. Daher unterstütze Fedora Core 5 Intels Virtualisierungstechnologie und wird zudem AMDs Technik bei ihrer Veröffentlichung unterstützen.

Laut Tim Yeaton, stellvertretender Vice President für Unternehmenslösungen bei Red Hat, wird der nächste konkrete Schritt in diesem Sommer die Veröffentlichung der Betaversion von RHEL 5 sein.

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ZDNet.de Redaktion

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