Was macht Novell bloß? Trotz eines ungebremsten Booms von Open-Source-Anwendungen rutschte das Unternehmen im vergangenen Quartal in die roten Zahlen. Zudem mussten weltweit viele Mitarbeiter gehen. Grund genug für ein Interview mit dem Area General Manager von Novell, Volker Smid. Er steht der Region Deutschland, Österreich und Schweiz vor.

ZDNet: Anfang des Monats hat Novell die Ergebnisse für das vierte Finanzquartal 2005 veröffentlicht. Der Nettoverlust betrug fünf Millionen Dollar oder 0,01 Dollar pro Stammaktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 15 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar pro Stammaktie im vierten Finanzquartal 2004. Der Umsatz belief sich diesmal auf 320 Millionen Dollar, verglichen mit einem Umsatz in Höhe von 301 Millionen Dollar vor einem Jahr. Rote Zahlen – was ist schief gelaufen, Herr Smid?

Smid: Das operative Ergebnis war positiv: Der bereinigte Nettogewinn betrug im vierten Quartal 33 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar pro Aktie. Ansonsten war’s eine schwarze null. Zudem haben wir Ende des vergangenen Quartals beschlossen, den Headcount auf 5200 zu begrenzen. Dass heißt, das wir uns von 581 Mitarbeitern getrennt haben. Wir erwarten eine Kosteneinsparung von 110 Millionen Dollar, aber die damit verbundenen Kosten sind zunächst in die Ergebnisse mit eingeflossen.

ZDNet: Wie viele Mitarbeiter mussten in Deutschland gehen? International waren zehn Prozent fällig.

Smid: Wir veröffentlichen keine landesspezifischen Zahlen, aber ich kann sagen, dass wir die internationalen Zahlen nicht erreicht haben. Bei uns gab’s nur sehr kleine Modifikationen. In EMEA hatten wir bereits in Q3 wesentliche Veränderungen vorgenommen.

ZDNet: Novell entlässt, obwohl es im boomenden Linux-Markt tätig ist. Was macht Red Hat denn besser als Novell?

Smid: Ja, beide Firmen sind in einem Markt tätig, der im Jahr um 40 Prozent wächst. Beide Unternehmen wachsen nicht durch Verdrängung sondern durch die Eroberung neuer Marktanteile. Insofern machen beide Firmen sehr viel richtig. Ansonsten sind sie nur sehr schwer zu vergleichen, da wir und Red Hat eine ganz andere Herkunft haben.

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ZDNet.de Redaktion

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