ZDNet: Was wollen Sie dann in Zukunft besser machen?

Smid: Wir müssen den Enterprise-Linux-Aspekt noch stärker betonen. Bislang waren wir da vielleicht etwas zu breit aufgestellt. Kurzfristig liegt unser Fokus auf der Migration von Unix-Systemen auf Linux. Ich denke, da sind wir in Europa mindestens so schnell wie Red Hat unterwegs. Und das zählt! Die Eroberung neuer Marktanteile ist im Moment wichtiger als das Ausweisen schwarzer Zahlen. Mittelfristig halte ich den Desktop für entscheidend: In diesem Bereich haben wir im August Opensuse.org gelauncht, dort verzeichnen wir 7500 Installationen am Tag. Opensuse ist verbunden mit der Initiative „Better Desktop“ – beide Initiativen werden in den Suse Desktop 10 münden.

ZDNet: Apropos Desktop: Die OSDL hat einen Mangel an Anwendungen für Linux beklagt. Welchen Weg halten Sie für den richtigen: Die Open-Source-Community zum Schreiben neuer Anwendungen anzuhalten oder bestehende, auch proprietäre Applikationen via Virtualisierung an Linux zu koppeln?

Smid: Wir werden noch für geraume Zeit sowohl im Front- als auch dem Backend eine Mischung von Linux/Open-Source- und Windows-Applikationen vorfinden. Die laden über Emulatoren oder Virtualisierungs-Tools. Man kann einfach nicht erwarten, dass das, was über einen langen Zeitraum entwickelt wurde, quasi über Nacht durch native Open-Source-Anwendungen abgelöst werden kann.

ZDNet: Novell hat ja Erfahrung mit proprietärer Software, seit einigen Jahren nun auch mit Open-Source-Software (OSS). Wie sieht Ihre Strategie für Deutschland aus? Wenn ich das richtig verstanden habe, setzen sie künftig ganz gezielt auf Suse Linux, Netware ist aus dem Rennen. Oder?

Smid: Unsere Netware-Kundschaft wird langsam aber sicher zu einem Linux-Bestand. Wir motivieren sie zur Migration. Davon getrennt sind die Migrationen von Unix – und teilweise Windows – auf Linux zu sehen. Ich denke, dass Novell in zwei Jahren in einer ‚ganz-Linux-Company‘ angekommen ist.

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ZDNet.de Redaktion

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