Achtstöckiges Elektronenhirn: Intel Extreme Edition 955 im Test

Als erster Halbleiterhersteller der Welt produziert Intel in einigen Werken ab sofort Prozessoren mit einer Strukturbreite von 65 Nanometer. Die bisher in den Fabriken genutzte 90-Nanometer-Technik wird sukzessive auf das neue Verfahren umgestellt. Wie winzig diese Strukturen sind, wird erst bei einem Vergleich zu einem bekannten Gegenstand deutlich: Das menschliche Haar ist etwa 70.000 Nanometer dünn und somit mehr als tausendmal dicker als die Transistorverbindungen auf den neuen Intel-Prozessoren.

Noch kleiner geht es innerhalb eines Transistors zu: Die Gateoxydschicht ist nur noch wenige Atomlagen dünn. Das Ziel, Chips mit immer kleineres Strukturbreiten herzustellen und somit die Leistung weiter erhöhen zu können, soll noch eine Weile gelten. Bereits in vier Jahren will Intel Chips mit nur noch 32 Nanometer dünnen Leiterbahnen bauen.

Das Spitzenmodell aus der neuen Fertigung ist der jetzt vorgestellte Intel Extreme Edition 955. Der XE besteht aus zwei Rechenkernen (Dual Core), die Hyperthreading unterstützen und jeweils auf 2 MByte L2-Cache zurückgreifen können. Dass die 376 Millionen Transistoren nur 119 mm2 Chipfläche belegen, liegt an der achtstöckigen Anordnung der Transistoren. Zum Vergleich: Der erste Pentium-4-Prozessor (Willamette) wurde im November 2000 vorgestellt und hatte nur etwa 42 Millionen elektronische Schalter bei einer Chipfläche von 217 mm2.

Neben dem 999 Dollar teuren Spitzenmodell für Spiele-Freaks und High-Performance-Enthusiasten plant Intel auch die Vorstellung von Desktop-Prozessoren, die deutlich billiger sein sollen. Genauere Details will der Hersteller am 5. Januar bekannt geben. Vermutlich werden diese Chips ähnliche Unterschiede wie bisher zwischen XE und Desktop-Prozessoren aufweisen.

Noch ist bei der Innovationsgeschwindigkeit in der Halbleiter-Industrie kein Ende abzusehen.

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ZDNet.de Redaktion

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