Die Firma hat mit der Website Sugarforge.org eine eigene Community von etwa 10.000 Entwicklern geschaffen. John Roberts, CEO und Mitgründer von Sugar CRM, führte im Interview mit ZDNet aus: „Wir fordern unsere Community aktiv dazu auf, Feedback und Vorschläge für jeden Releasestand einzureichen. Und mit dem Bug-Tracker können wir Fehler schnell ausmerzen.“ Roberts betont, dass man im Unterschied zu Salesforce.com auf einen großen Marketingetat verzichte und lieber in die Software-Entwicklung investiere. Alle Entwickler erhielten die Möglichkeit, auf Basis des Source-Codes von Sugar CRM eigene kommerzielle Varianten zu entwickeln.
Die hieraus entstehende Konkurrenz dürfte kein Nachteil für Anwender sein. Schon jetzt ist zum Beispiel das kommerzielle Lizenzmodell von Sugar CRM in seinen diversen Varianten recht kompliziert und kann sich für ein mittelgroßes Unternehmen mit 100 Usern schnell zu erklecklichen Summen addieren – so gibt es eine „one user/one year“-Lizenz ab 239 Dollar. Gegenüber den Lösungen von Microsoft, SAP oder Siebel/Oracle ergeben sich aber auf jeden Fall größere Preisvorteile – so laufen CRM-Module bei SAP nicht ohne die Installation einer kompletten (und teuren) ERP-Umgebung. Anwender, denen vielleicht das nötige Know-how für Installation und Betrieb fehlt, können sich bei Sugar CRM ab 95 Dollar Support für die Open-Source-Variante einkaufen. Partner in Deutschland sind zur Zeit Sysorga und Xeokydo.
Es spricht also einiges für Open-Source bei CRM. Umsicht ist dennoch geboten. So meint Andreas Zilch, Analyst bei der Experton Group: „Open-Source-Software kommt für viele Anwenderunternehmen infrage. Voraussetzung ist allerdings eine sorgfältige Planung, um potenziell damit verbundene Risikofaktoren von vornherein zu bewerten und gegebenenfalls auszuschalten. Auch müssen die Grundprinzipien des Open-Source-Gedankens im Unternehmen kommuniziert werden.“
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