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AMD verklagt Intel: Die Fakten

Nach den Ausführungen in der Klageschrift von AMD hat Intel in rechtswidriger Weise seine Monopolstellung unter anderem dadurch ausgenutzt, dass das Unternehmen…

  • …Großkunden, wie etwa Dell, Sony, Toshiba, Gateway und Hitachi, zum Abschluss von Exklusiv-Vereinbarungen mit Intel gezwungen hat, welche im Gegenzug Sonderzahlungen, diskriminierende Preise und Marketingzuschüsse vorsehen, die jeweils an die Bedingung geknüpft sind, AMD vom Markt auszuschließen;
    • Nach dem was in der Industrie berichtet wird und was nunmehr durch die JFTC in Japan bestätigt worden ist, hat Intel den Unternehmen Dell und Toshiba große Summen gezahlt, damit diese keine geschäftlichen Verbindungen mit AMD eingehen.
    • Intel hat dem Unternehmen Sony Millionen für die Gewährung einer Ausschließlichkeit gezahlt. Daraufhin ging der Anteil, den AMD an Sonys Geschäft hatte, von 23 Prozent im Jahr 2002, über acht Prozent im Jahr 2003, bis auf nunmehr null Prozent zurück.
  • …andere Großkunden, wie etwa NEC, Acer und Fujitsu, dazu gezwungen hat, Teil-Exklusivvereinbarungen abzuschließen, bei denen die Gewährung von Rabatten, Zuschüssen und Fördermitteln für die Marktentwicklung (MDF) an das Einverständnis dieser Kunden geknüpft ist, ihre Einkäufe bei AMD sehr stark einzuschränken oder sogar ganz auf diese Einkäufe zu verzichten;
    • Intel hat mehrere Millionen Dollar an NEC dafür gezahlt, dass das Unternehmen die Liefermengen, die es von AMD bezieht, nicht erhöht. Diese Deckelung sichert Intel mindestens 90 Prozent des Geschäfts von NEC in Japan und beinhaltet zugleich eine weltweite Beschränkung für NEC, den Umfang der Geschäftsbeziehung mit AMD zu erweitern.
  • …ein diskriminierendes und retroaktives System von Anreizen eingeführt hat, welches nur bei besonders hohen Bezugsmengen zur Anwendung kommt, um so den Kunden jegliche Freiheit zu nehmen, nennenswerte Mengen an Mikroprozessoren von AMD zu beziehen;
    • Als es AMD gelang, erfolgreich in den HP-Vertrieb von Notebooks einzusteigen und sich AMDs Produkte gut verkaufen ließen, reagierte Intel damit, dass das Unternehmen HP gegenüber die Auszahlung des Rabatts für das vierte Quartal 2004 mit der Begründung verweigerte, HP habe die ins Auge gefassten Rabattziele verfehlt; Intel gestattete HP, die Fehlbeträge auf die nachfolgenden Quartale zu verteilen; als Gegenleistung dafür musste HP versprechen, Intel einen Anteil von mindestens 90 Prozent an HPs wichtigstem Geschäftszweig, dem Vertrieb an den Einzelhandel, einzuräumen.

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ZDNet.de Redaktion

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