Die neue S-Klasse: Höhere Sicherheit durch mehr Elektronik

Reflexe sind beim Menschen maßgeblich dafür verantwortlich, dass aus alltäglichen Malheurs nicht immer gleich ernsthafte Verletzungen entstehen. Man stolpert oder etwas droht sprichwörtlich ins Auge zu gehen – innerhalb von Sekundenbruchteilen sorgen die Hände dafür, dass nichts Schlimmeres geschieht. Um in einer brenzligen Situation Zeit zu sparen, wird das Gehirn gar nicht erst bemüht: Reflexe werden vom Rückenmark verarbeitet.

In der noch aktuellen S-Klasse sind die Reflexe unter dem Namen Presafe zusammengefasst. Sie werden durch Signale des elektronischen Stabilitätsprogramms ESP ausgelöst, das ein Schlingern des Fahrzeugs erkennt und versucht, die Situation durch gezielten Eingriff an den vier Rädern unter Kontrolle zu bringen. Auch der Bremsassistent, der durch die Geschwindigkeit des Pedaldrucks eine Notbremssituation erkennt und die Bremskraft gegebenenfalls verstärkt, kann Presafe auslösen.

Bekommt ein elektronisches Steuergerät von einem der Sensoren entsprechende Signale, setzt sich ein Mechanismus in Gang, der auf den möglicherweise bevorstehenden Aufprall vorbereitet. So werden die Sicherheitsgurte von Fahrer und Beifahrer gestrafft und der Beifahrersitz sowie die im Fond optional erhältlichen Einzelsitze elektrisch in eine optimale Position gebracht.

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Fahrzeuginsassen eine für den Aufprall optimale Sitzposition haben und nicht unter dem Gurt durchrutschen können. In der Fachsprache wird dieser unerwünschte und gefährliche Effekt als „Submarining“ bezeichnet. Erkennen die Sensoren einen drohenden Überschlag, wird zudem das Schiebedach geschlossen.

Das alles geschieht, bevor es zum Aufprall kommt. Die passiven Systeme wie Airbags können ihre Schutzmöglichkeiten dann voll entfalten. Kann der Unfall doch noch verhindert werden, stellt das Fahrzeug die ursprüngliche Position der Gurte und anderer einbezogener Komponenten wieder her.

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ZDNet.de Redaktion

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