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AMD bringt Chip für Consumerelektronik

AMD hat mit dem Geode LX800 einen x86-basierten Chip für Consumerelektronik-Produkte vorgestellt, der sich durch einen niedrigen Stromverbrauch von 0,9 Watt auszeichnen soll. Als Einsatzgebiet nennt AMD-CTO Fred Weber kleine Computer, Settop-Boxen, TV-Geräte und Handhelds.

Die neue CPU ist mit 500 MHz getaktet, soll aber leistungsmäßig im Bereich eines 800-MHz-Chips vom Konkurrenten Via liegen. Zwar ist die zu erwartende Leistung deutlich geringer als die aktueller Notebook-CPUs, der LX800 soll aber völlig ohne Lüfter auskommen. Eingebaut sind hardwarebeschleunigte Verschlüsselungsfunktionen sowie ein 2D-Grafikchip.

Intel und AMD versuchen seit einiger Zeit, mit ihren x86-Produkten auch in Märkten wie Consumerelektronik Fuß zu fassen. So liefert Intel beispielsweise für eine Settop-Box von Microsoft den Celeron-Chip und arbeitet an einer separaten Produktlinie, die von den Notebook-CPUs abgeleitet wird. AMD hat das Terrain vor einiger Zeit mit der Geode NX-Reihe betreten. Die Chips kommen im Personal Internet Communicator zum Einsatz, einem von AMD entwickelten Billig-PC für Schwellen und Entwicklungsländer.

Als scharfe Konkurrenten in diesem Bereich dürften sich jedoch Texas Instruments und ARM erweisen, die seit Jahren CPUs, Software und Referenzdesigns für Consumerelektronik-Produkte herstellen. Der Gedanke, in diesen Markt einzusteigen sei AMD während der Entwicklung der Server-CPU Opteron gekommen. Weber erklärte, dass nach der Erkenntnis, x86 nach oben skalieren zu können, auch eine Skalierung nach unten möglich schien.

Im Bereich Consumerelektronik herrschen aber völlig andere Marktverhältnisse. So müssen die Chips im Vergleich zu ihren Desktop-Pendants deutlich günstiger sein. Für die schnellste LX-CPU verlangt AMD beispielsweise samt Chipsatz, der entgegen den Gepflogenheiten des Herstellers mitgeliefert wird, 45 Dollar. „Sie müssen Millionen davon verkaufen, um damit Geld zu verdienen“, räumt Weber ein. Die Entwicklungs- und Herstellungskosten seien im Vergleich zu Desktop-Chips aber auch deutlich geringer.

Das Design der LX-Reihe hat AMD 2003 von National Semiconductor gekauft, die NX-Chips basieren dagegen auf dem Athlon-Design. AMD lässt die Produkte von einem Auftragsfertiger produzieren.

ZDNet.de Redaktion

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