Festplatten-Tuning: Onboard-RAID-0 von Mainboards im Test

Kein klares Bild ergeben die Temperaturmessungen im Betrieb sowie die Zugriffszeit. Bei der Zugriffszeit zeigt sich ein leichter Vorteil für AMD. Allerdings ist dieser lediglich theoretischer Natur. Grundsätzlich liegt bei RAID-0-Systemen die Gesamtzugriffszeit im Bereich der Zugriffszeit des langsamsten Laufwerks des RAID-0-Verbunds. Ein Zugriff kann nämlich erst dann erfolgen, wenn alle Festplatten im Verbund ihre Schreib-/Leseköpfe ausgerichtet haben.

Auch die gemessenen Temperaturen lassen keine eindeutigen Rückschlüsse auf das bessere System zu. Im Test werden die Fujitsu- und Hitachi-Laufwerke am Intel-System wärmer. Maxtor und Seagate heizen sich dagegen bei AMD mehr auf.

Lautstärke bei allen Laufwerken unkritisch

RAID 0 eignet sich aufgrund der fehlenden Datensicherheit lediglich für hoch performante Workstations und nicht für Server. Da der Anwender direkt vor der Workstation sitzt, muss sich deren Lautstärke, anders als bei Servern, in Grenzen halten. Das leiseste RAID-0-Tandem im Test kommt von Fujitsu. Dass ist insofern nicht weiter verwunderlich, da es sich um 2,5-Zoll-Notebook-Festplatten handelt, die nur mit 5400 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Entsprechend gering fallen im Verhältnis zu den Desktop-Festplatten aber auch die Leistungs-Werte aus. Erfreulich ist, dass jedoch auch bei den leistungsfähigeren Desktop-Festplatten die Geräuschentwicklung gering bleibt. Der leiseste Festplattenverband mit 7200 Umdrehungen pro Minute kommt von Seagate. Dahinter folgen Maxtor und Hitachi. Doch selbst Hitachi laut zu nennen, wäre übertrieben. Insgesamt sind die Lautstärkeunterschiede sehr gering. Sie machen sich, wenn überhaupt, nur bei sehr genauem Hinhören und intensiven Festplattenzugriffen bemerkbar.

Fast 90 Prozent mehr Datendurchsatz im Vergleich zu einer einzelnen Festplatte

Ein Vergleich der erzielten RAID-0-Ergebnisse mit denen einer einzelnen Festplatte zeigt, dass eine tatsächliche Steigerung des Datendurchsatzes bis zu annähernd 90% möglich ist. Die Hitachi Deskstar 7K250 HDS722525VLSA80, die bereits im März 2004 als einzelne Festplatte von ZDNet getestet wurde, erzielte damals beim High-End Disk Winmark 31500 KBytes/s und beim Business Disk Winmark 10000 KBytes/s. Dem gegenüber stehen die Ergebnisse im RAID-0-Verbund auf dem Intel-System: 59500 KBytes/s im High-End Disk Winmark und 16700 KBytes/s beim Business Disk Winmark. Das ist eine Steigerung von 89% beim High-End und 67% beim Business Disk Winmark.

Die im März 2004 gemessene Seagate-Festplatte ist zwar ein anderes Modell, stammt aber aus der gleichen Laufwerks-Reihe und hatte die gleiche Kapazität wie die Seagate-Platten in diesem Test. Auch hier zeigt der direkte Vergleich einen deutlichen Leistungsschub für das RAID-0-Gespann.
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Die im März 2004 getestete Seagate Barracuda 7200.7 ST3160023AS brachte es auf 31800 KBytes/s im High-End Disk Winmark. Der Wert für den Business Disk Winmark lag bei 9710 KBytes/s. Der Verbund aus zwei Seagate Barracuda 7200.7 ST3160827AS erzielt beim Business Disk Winmark 16600 KBytes/s und beim High-End Disk Winmark 48300 KBytes/s. Doch auch hier ist eine Steigerung von 52% beim High-End und 71% beim Business Disk Winmark zu verzeichnen.
Ein Vergleich der Maxtor-Laufwerke in diesem Test mit denen vom März 2004 verbietet sich aufgrund der unterschiedlichen Kapazität.

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ZDNet.de Redaktion

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