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Forscher erzielt Durchbruch bei Laufrobotern

Ein Wissenschaftler-Team hat einen zweibeinigen Roboter gebaut, der sich so natürlich wie ein Mensch bewegen soll. Der Prototyp eines zweibeinigen Roboters, den die Wissenschaftler um Andre Seyfarth entwickelt haben, arbeitet vom Prinzip her ähnlich wie die berühmten „Passive Walkers“, an denen seit Jahrzehnten geforscht wird. Das sind humanoide Roboter, die ganz ohne Antrieb, also ohne Motor, eine kleine Rampe herunterlaufen können. Vor einigen Monaten veröffentlichten drei amerikanische und ein niederländischer Forscher im Magazin „Science“ ihre neueste Passive-Walker-Entwicklungen, die in der Wissenschaft als großer Durchbruch gefeiert worden ist. „Das sind ganz tolle technische Konstruktionen. Diese Passive Walkers laufen extrem effizient. Das kommt dem Gang des Menschen schon sehr, sehr nahe“, sagt Seyfarth im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Doch auch die Passive Walkers und andere zweibeinige Roboter arbeiten mit einem Trick: Sie drücken die Beine in der Standphase des Laufens ganz durch, was der Mensch nicht macht. „Der Unterschied zu unserem Modell ist, dass wir die Beine nachgiebig machen. Der Passive Walker hat außerdem einen festen, gekrümmten Fuß. Unser dagegen hat Ferse und Ballen und vor allem auch ein elastisches Gelenk“, sagt Seyfarth. Deshalb läuft der Prototyp aus Jena (www.lauflabor.de) auch noch ein Stück realistischer als die Passive Walkers.

Die Nachgiebigkeit des Prototypen aus Jena mit elastisch gekoppelten Hüft-, Knie- und insbesondere des Fußgelenks ist für Professor Oskar von Stryk von der Technischen Universität Darmstadt ein enormer Fortschritt in der Roboterforschung. Von Stryk arbeitet seit Jahren an vier- und zweibeinigen Robotern, die Fußball spielen und an neuen elastischen Antriebskonzepten aus der Bionik für Roboterarme. „Die jüngsten Passive Walkers sind als großer Durchbruch gefeiert worden. Doch wenn man die Arbeiten von Seyfarth und seinem Team sieht, dann erkennt man, welch ein Nachteil es ist, dass die Passive Walkers keinen beweglichen Fuß haben“. Von Stryk hofft, dass man vielleicht schon in ein bis zwei Jahren die Technik von Seyfarth im Roboterfußball einsetzen kann. „Damit müssten wir Humanoide bauen können, die den japanischen Modellen davonlaufen“, sagt von Stryk. Die Japaner sind weltweit führend in der Forschung an zweibeinigen Robotern. Bereits seit rund drei Jahrzehnten arbeiten die Wissenschaftler Nippons daran. In Deutschland beschäftigen sich Forscher dagegen erst seit ein paar Jahren mit dem Bau von Humanoiden.

ZDNet.de Redaktion

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