Hacker-Tool entfernt Itunes-Kopierschutz

Eine Gruppe von Hackern hat ein Tool entwickelt, das im Apple Itunes Music Store gekaufte Songs ohne Digital Rights Management auf der Festplatte abspeichert. Damit können die Stücke ohne jegliche Einschränkung gebrannt und kopiert werden. Die Dateien müssen zuvor aber auf normalem Wege im Music Store erworben werden.

Beteiligt an der Entwicklung des Tools war auch Jon Johansen, der Ende der Neunziger den DVD-Kopierschutz geknackt hat. Nach Angaben der Programmierer handelt es sich bei dem als „Pymusique“ bezeichneten Tool um ein „faires“ Interface für Itunes, dass es Linux-Nutzern ermöglicht, Songs aus dem Itunes Music Store herunterladen. Auch eine Windows-Version ist verfügbar.

Es ist zu erwarten, dass Apple in Kürze juristische Maßnahmen ergreifen wird. Schon in der Vergangenheit konnten Hacker unter Anwendung verschiedener Methoden das DRM von Apple erfolgreich umgehen. Das Unternehmen hat juristisch und durch Updates der eigenen Software reagiert.

Nach Angaben der Pymusique-Programmierer speichert das Tool einen im Itunes Music Store gekauften Song auf der Festplatte ab, bevor er mit der DRM-Komponente „Fairplay“ umschlossen wird. Die Datei liegt dann genauso wie mit Kopierschutz im AAC-Format vor. Qualitätseinbußen treten nicht auf. Da der Kopierschutz nicht direkt geknackt wird, ist die Software nach Auffassung ihrer Schöpfer rechtlich unproblematisch.

Apples Geschäftsbedingungen verbieten aber einen „unautorisierten Zugriff“. Man dürfe auf den Itunes Music Store nicht mit irgendwelchen Hilfsmitteln zugreifen, die nicht von Apple zur Verfügung gestellt wurden, ist dort zu lesen. Nach Angaben von Johansen kann Mymusique nicht ohne weiteres auch für Microsoft-basierte Stores genutzt werden.

Für Apple steht durch den DRM-Hack einiges auf dem Spiel. Zwar ist der Itunes Music Store das erste Beispiel, dass viele Anwender bereit sind, kopiergeschützte Songs zu erwerben, gleichzeitig hat die Musikindustrie aber ein wachsames Auge darauf, wie sicher die DRM-Funktionen tatsächlich sind.

ZDNet.de Redaktion

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