Java-Wettkampf: Fünf IDEs im Test

Um Anwendungen mithilfe von objektorientierten Sprachen wie C# und Java erfolgreich entwickeln zu können, sollte man eine IDE verwenden, um die eigenen Fähigkeiten, die vorhandene Auswahl von Fachbüchern, die zahlreichen als Favoriten abgespeicherten Webseiten und die über Mailing-Listen verfügbaren Referenzen zu ergänzen. Manche älteren Programmierer werden beim Anblick einer IDE die Nase rümpfen und Texteditoren wie Vi oder Emacs bevorzugen, allerdings verwendet selbst der Vater von Java, James Gosling (der auch eine Emacs-Version entwickelt hat), zum Schreiben von Java-Code keinen Texteditor.

Wenn sie korrekt eingesetzt werden, können IDEs eine Menge Zeit und Geld einsparen und letztendlich dazu beitragen, das Technologierisiko zu senken. Dank Merkmalen wie Refactoring-Engines, Code-Optimierern, Code-Support, mächtigen Code-Navigationsfunktionen, integrierten Debuggern und mehr können sie einem Entwickler das Leben sehr erleichtern.

Für diesen Artikel wurden Borland Jbuilder 2005, IBM Websphere Studio Application Developer 5.1.2 (WSAD), Netbeans 4.0, Eclipse 3.0.1 und Studio Creator 4.26 von Sun verglichen.

Die IDEs wurden sowohl aus Perspektive eines Entwicklers getestet, der an vorderster Front der Anwendungsentwicklung tätig ist, als auch aus der Perspektive der Anwendungsarchitektur oder des Delivery-Managements.

Es muss angemerkt werden, dass außer den hier genannten noch weitere IDE-Plattformen verfügbar sind. Die Entscheidung für diese fünf IDEs fiel aufgrund ihrer Beliebtheit und ihrer Gesamtfähigkeiten. Dies bedeutet aber nicht, dass die anderen erhältlichen IDEs minderwertig wären. Zu den nicht getesteten IDEs gehören Produkte wie IntelliJ IDEA und der bemerkenswerte BEA Weblogic Workshop.

Vergleichsgrundlagen

Es gibt zwei entscheidende Faktoren, die über diesen Test hinaus in Betracht gezogen werden müssen. Dies sind die vorhandenen Kenntnisse beziehungsweise der Zugang zu IDE-Schulungen und wie gut die vorhandene Technologie-Mischung die Zusammenarbeit und Integration der gewählten IDE in die Java-/J2EE-Plattform ermöglicht.

Für die Evaluierung einer IDE auf ihre Fähigkeiten und ihre Robustheit bei einem Software-Projekt wurden sechs Faktoren verwendet, die in der unten stehenden Tabelle aufgeführt sind.

Bei der für die Durchführung der Vergleiche verwendeten Test-Arbeitsstation handelte es sich um ein Notebook mit einem Pentium-4-Prozessor mit 3,06 GHz, 1 GByte Arbeitsspeicher und einer Festplatte mit 5400 U/min.

Tabelle 1: Evaluierungskriterien

Benutzerfreundlichkeit Zuerst wurde untersucht, wie leicht sich jedes Tool erlernen und verwenden lässt. Dies beinhaltet eine Evaluierung der Design-Umgebung selbst, die Platzierung häufig verwendeter Elemente und den Gesamteindruck.
Funktionen und Funktionalität Wie viele Zusatzfunktionen bringt die IDE mit? Dazu gehören Profiler-Unterstützung, Debugger-Unterstützung, Code-Completion, Reflection-Engines und so weiter.
Performance Es wurde getestet, wie schnell jede IDE arbeitet und wie lange die Kompilierung dauert. Dies kann zwar auch von der Hardware abhängig sein, es gibt aber auch Elemente einer IDE, welche die Performance verlangsamen können. Eine schlechte IDE-Performance ist nicht nur frustrierend, sie kann auch ins Geld gehen.
Unterstützung für IDE Plug-ins Die Unterstützung für Plug-ins ist hilfreich, wenn man selbst Komponenten für ein bestimmtes Softwareenwicklungsprojekt entwickeln oder verfügbare Plug-ins von Drittherstellern einsetzen möchte.
Lizenz- und Support-Kosten Die Zahl unter dem Strich ist natürlich auch wichtig, vor allem, wenn mehrere Dutzend oder Hunderte Entwickler an einem Projekt beteiligt sind.
Unterstützung für Standards Zu guter Letzt wurde überprüft, wie weit die IDEs Java-Standards unterstützen. Angesichts der wachsenden Zahl von Anwendungsprodukten von Drittherstellern am Markt, die als JAR- und EAR-Dateien vertrieben werden, besteht die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass Ihre IDE alle Standards und Spezifikationen kennt.

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ZDNet.de Redaktion

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