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Apple bringt Mac-Mini für unter 500 Euro

Apple bringt einen Billigrechner für unter 500 Euro auf dem Markt. Gleichzeitig stellte Steve Jobs ein neues Einsteigermodell des populären Musikplayers Ipod vor, das von 99 Dollar an in den USA angeboten wird.

Diesmal lagen die Gerüchte im Vorfeld der Macworld richtig. Vermarktungszauberer Steve Jobs zog tatsächlich einen neuen Mac-Computer aus seinem Ankündigungszylinder. Der für den Massenmarkt bestimmte Mac soll am 29. Januar in den Handel in zwei Versionen gehen – die preiswertere für 489 Euro, mit größerem Speicher für 589 Euro. Damit macht Applechef Jobs endlich wahr, was Kritiker von ihm schon seit langem fordern – endlich auch das Einstiegssegment des PC-Markts mit einem preiswerten Gerät für die Massen zu bedienen. Bisher mussten Applekunden verglichen mit dem Markt der Wintel-PCs immer Premiumpreise bezahlen.

Technisch kommt der Mini-Mac äußerst sparsam in den Handel. Im Gehäuse finden sich nur der Prozessor und seine Hilfschips, eine Festplatte und eine Laufwerk für die optischen Datenträger wie CD und DVD. Tastatur, Maus und Monitor sollte der Kunde schon haben oder getrennt kaufen. Das ist in dieser harten Form neu, aber durchaus sinnvoll, weil viele Käufer diese Geräte schon besitzen oder gebraucht günstig erwerben können.

Eines der Motive für Apples Einstieg in diesen Markt scheint der Erfolg des Musikplayers Ipod zu sein. Für diesen Gerätetyp braucht man einen PC als Server für das Herunterladen und Verwalten der Musik. Warum sollte Apple dieses Marktsegment den preiswerten Windows-PCs alleine überlassen, fragen sich die Marktbeobachter?

„PC-User haben künftig keine Ausrede mehr, nicht auf einen Macintosh umzusteigen“, sagte Jobs und spielte damit auf die bisherige Hochpreis-Strategie seines Unternehmens an. „Der Mac mini ist der preiswerteste Computer, den wir je gebaut haben.“ Der neue Rechner, der nur fünf Zentimeter hoch ist und 1,3 Kilogramm wiegt, wird ohne Monitor, Tastatur und Maus ausgeliefert. In Deutschland soll er 489 Euro inkl. Mehrwertsteuer kosten. Er ist mit dem Betriebssystem Mac OS X und der neuesten Apple-Software für die Bild-, Musik- und Videobearbeitung sowie einem Prozessor mit 1,25 GHz PowerPC G4 Prozessor ausgestattet

Der Mac-Mini mit 1,42 GHz soll 589 Euro kosten. Die Geräte sollen ab 29. Januar weltweit erhältlich sein. „Man braucht nur noch Display, Tastatur und Maus anzuschließen und schon hat man einen unglaublich kompakten Mac zu einem Preis, den sich fast jeder leisten kann“, erklärte Jobs. Die Geräte bieten auch ein Einzugs-Kombi-Laufwerk, um DVDs abzuspielen und CDs zu brennen.

Neben dem neuen Mini-Mac stellte Steve Jobs auch zwei neue Ipod-Musikplayer mit Flashspeicher vor. Sie sollen 99 Dollar (512 MB Speicher) oder 149 Dollar (ein Gigabyte) kosten. Hat Jobs diesen Modelltyp der Konkurrenten noch vor kurzem als Spielzeug verlacht, musste er hier wohl auf die starke Nachfrage eingehen. Die Ipod Shuffle, so heißen die Modelle, haben – anders als Rivalen – keine Minidisplays für Musiklisten. Damit kann man die Musikstücke nur in zufälliger Folge („shuffle“) hören.

Im gesamten Markt der digitalen Musikplayer hält Apple nach den Worten von Jobs derzeit 65 Prozent. Die Flash-Player aller Apple- Konkurrenten zusammen erzielten im Januar 2005 einen Anteil von 25 Prozent. „Nun nehmen wir uns dieses Segment vor“, sagte Jobs. Der „Ipod Shuffle“ mit einer Speicherkapazität für bis zu 120 Songs kostet in Deutschland 99 Euro und das größere Modell für bis zu 240 Songs für 149 Euro.

Wie ebenfalls auf der Messe bekannt gegeben wurde, wird es für Fahrzeuge von Mercedes-Benz USA einen Ipod-Einbausatz geben. Damit könne der Fahrer die Ipod-Musiknavigation über das Mercedes-Benz-Audiosystem steuern, hieß es. Über die Steuerelemente des Lenkrads und das Multifunktionsdisplay im Armaturenbereich lasse sich die Musik nach Künstler, Album oder Wiedergabeliste auswählen. Das so genannte Ipod-Integration-Kit soll im April in den USA zusammen mit der neu entwickelten 2006 Mercedes-Benz M-Klasse auf den Markt kommen. Wie es weiter hieß, wird auch Volvo zwei Ipod-Verbindungsbausätze für die gesamte US-Modellreihe 2005 anbieten. Nissan, Alfa Romeo und Ferrari werden Einzelheiten zu ihren Ipod-Integrationslösungen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. BMW und Mini Cooper haben bereits 2004 damit begonnen, integrierte Ipod-Lösungen anzubieten.

Neben den neuen Geräten erlebte eine Reihe neuer Software zur Macworld ihr erstes Auftreten. So widmete Jobs einen erheblichen Teil seiner Keynote der Vorstellung von Mac OS X 10.4 (Codename Tiger). Das erste echte 64-Bit-Betriebssystem von Apple soll noch im ersten Halbjahr 2005 auf den Markt kommen, damit „deutlich vor Longhorn“, sagte Jobs. Das neue Betriebssystem soll nach Angaben des Apple-Chefs 250 Neuerungen bringen, viele davon an der sichtbaren Benutzeroberfläche.

Schon Wochen vor der MacWorld kochte die Gerüchteküche auf den Apple-Fanseiten im Internet: Was wird Jobs auf der Messe präsentieren war die beliebteste Frage auf Web-Sites wie appleinsider.com oder macrumors.com und thinksecret.com. Traditionell enthüllt Jobs Neuigkeiten aus der Apple-Welt auf Ausstellung zu Jahresbeginn.

Im vergangenen Geschäftsjahr, das bei Apple Ende September endet, hat der digitale Musikplayer Ipod dem US-Computer-Hersteller einen Umsatzsprung in Milliardenhöhe auf 8,28 Milliarden Dollar beschert. Der Nettogewinn verdreifachte sich im gleichen Zeitraum von 69 auf 276 Millionen Dollar.

Allein im vierten Geschäftsquartal erzielten die Computerbauer aus dem kalifornischen Cupertino ein Umsatzplus von 37 Prozent, der Ipod wanderte weltweit mehr als zwei Millionen Mal über die Ladentheken – ein Wachstum von 500 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit machte das iPod-Geschäft rund ein Viertel des Gesamtumsatzes von Apple aus und erwirtschafte mehr als die Heimcomputer Imac und Ibook zusammen.

ZDNet.de Redaktion

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