Siebel und Salesforce.com balgen sich um den Mittelstand

Neben der weltweiten Hosting-Partnerschaft mit IBM hat Siebel kürzlich eine weitere Kooperation für Deutschland und acht andere europäische Länder geschlossen. In deren Rahmen wird T-Systems Kunden ab Februar 2005 webbasiertes CRM auf der Basis von Siebel CRM On Demand anbieten Damit griff der langjährige Marktführer die neue Größe im CRM-Markt, Salesforce.com, direkt an.

Dieser zeigte sich wie berichtet wenig begeistert von dem Angebot der Konkurrenz. Das Unternehmen ist der Meinung, dass Siebel damit den Grundgedanken von Software als Service verfehlt. Es sei geplant, die Kundendaten in 32 regionalen Rechenzentren zu speichern. Daher könne man hier wohl kaum mehr von einem System sprechen, „das jedem Mitarbeiter eines Unternehmens, an jedem Ort und zu jeder Zeit die gleiche, aktuelle Sicht auf den Kunden bietet“. Die dadurch entstehenden regional unterschiedlichen CRM-Versionen bereiteten zudem Probleme und Kosten, was Updates oder Fehlerbereinigungen betreffe, so Peter Steidl, Geschäftsführer Salesforce.com DACH-Region.

Mit Siebel CRM On Demand und Siebel Professional Edition hat Siebel Systems bereits zwei CRM-Lösungen auf dem Markt, die gezielt den Mittelstand ansprechen. Steidl hält auch hier dagegen: „Salesforce.com richtet sich schon seit Jahren gezielt auf den Mittelstand aus, auch das spezifische Ansprechen von kleinen Unternehmen halte ich für selbstverständlich. Oft wollen sehr kleine Unternehmen auch gar nicht proaktiv angesprochen werden, dafür halten wir auf unserer Site Testversionen unserer vier Lösungen bereit. Dass Siebel nun mit seiner Mittelstandinitiative hausieren geht, halte ich für bezeichnend.“

Auch dass Siebel nun Partner ins Feld führt, um KMUs gesondert anzusprechen, ist für Steidl ein Alter Hut. Der Geschäftsführer DACH weiter gegenüber ZDNet: „Für KMUs sind On Demand-Lösungen geradezu prädestiniert. Die Geschäftsführer wollen sich nicht mit großen Summen belasten und sehen in Mietmodellen die Lösung ihrer Probleme. Wir gewinnen derzeit monatlich zehn Kunden hinzu – unter anderem dank unserer mittelständischen Partner H+W, Avendio und Clienthouse. Die unterhalten sich mit den Kunden auf Augenhöhe.“

Fazit: KMUs können sich auf einen Preiskrieg zwischen den beiden CRM-Experten freuen. Im Poker um KMU-Preise haben sie jedenfalls beste Karten. Und wenn sie sich nicht zwischen den beiden Branchenriesen entscheiden können, bleibt immer noch der Griff zu den Angeboten von Kleinanbietern wie das von Maytec. Diese Firma offeriert die jeweils neuste Version seiner CRM-Suite Easysales zu Testzwecken kostenlos.

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ZDNet.de Redaktion

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