Fußball, Musik und Business verhelfen UMTS zum Durchbruch

Sämtliche Datendienste im Visier bauen sie daran, das Handy zur zentralen Domain umzufunktionieren. Doch hier stoßen die UMTS-Player auf W-LAN und die Frage, was sich der Kunde eigentlich wünscht und wie viel er dafür ausgeben will, sowie auf jede Menge Kritik und Zweifel am Erfolg. Doch gibt es auch zumindest einen UMTS-begeisterten Anwender.

Der Bedarf an breitbandigen Kommunikationswegen ist da. Das ziehen auch UMTS-Kritiker kaum in Zweifel. Doch die erste Frage lautet, welcher Service ein großes Publikum derart überzeugt, dass potenzielle Kunden bereit sind, dafür zu zahlen. Im Angebot sind Videotelefonie, Handy-TV, Musikdownload, E-Mail und Surfen. Die zweite Fragestellung dreht sich darum, welche Technik sich besser eignet beziehungsweise sich durchsetzen wird.

Hannes Schwaderer, Geschäftführer der Intel GmbH, versucht einen Ausblick. Bald werde es vier Basisstandards für die drahtlose Breitband-Kommunikation geben, sagt er: Wi-Fi, Wi-MAX, 3G, als UMTS oder in Form von CDMA 2000, sowie Wi-Media. Im Gegensatz zu anderen äußert er die Meinung, dass sich diese Standards ergänzen und sich nicht gegenseitig verdrängen werden. So eigne sich Wi-Media für das Überspielen von Filmen auf einen PC oder von HDTV-Filmen vom PC auf den Fernseher.

» Wie erklären wir einem Kunden, dass wir die Probleme, die er heute noch gar nicht hat, lösen können? «
Rudolf Gröger, CEO O2

Wi-Max dagegen siedelt er auf Laptops und anderen tragbaren Computern an. Der Fachverband IEEE hat im Juni dieses Jahres den dafür zugrunde liegenden Standard 802.16-2004 verabschiedet. Intel sieht er gerüstet. Ab 2006 sollen Intel-Notebooks Wi-MAX-fähig sein. Erste technische Details veröffentlichte der Hersteller bereits in diesem September unter der Bezeichnung „Rosedale“. Der Rosedale-Chip soll in die festen Basisstationen eingesetzt werden, so dass Wi-MAX-Teilnehmer im Umkreis von sechs bis zehn Kilometern den Zugang nutzen können.

Darüber hinaus zeigt Intel auch Interesse an Smartphones. Heute, so Schwaderer, bestehe ein Handy aus 200 Komponenten, die zu einem wesentlichen Teil seit fünf oder gar zehn Jahren nahezu unverändert hergestellt würden. Der Intel-Geschäftsführer folgert: „Der Innovationsgrad bei Mobiltelefonen ist steigerungsfähig.“ Zum Beispiel werde der „Carbonado“-Chip, den Intel für die Beschleunigung von Grafikdarstellungen entwickelt hat und mit 640 mal 480 Pixel einer Low-end-VGA-Karte für den PC entspricht, als Applikationsprozessor integriert. Er kündigt zudem an, dass Intel im kommenden Jahr einen Handy-Prototypen vorstellen will, der zu 80 Prozent aus digitalen und nur noch zu 20 Prozent aus analogen Komponenten bestehen wird. Heute dagegen sei das Verhältnis noch nahezu ausgewogen.

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ZDNet.de Redaktion

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