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„Microsoft hat mit Katastrophen wie Blaster niemals gerechnet“

ZDNet: Glauben Sie, dass Microsoft Antiviren-Lösungen in zukünftige Produkte integrieren wird?

Kalgin: Nein, ich glaube nicht. Aber niemand kennt Microsofts Pläne. Aber ich denke die Strategie von Microsoft ist eine andere. Sie ist ähnlich ihrer Spam-Strategie. Sie integrieren eine entsprechende Lösung für den Desktop in Outlook 2003. Exchange 2003 hingegen bietet aber nur eine praktikable Lösung, wenn diese Funktionalität von anderen Unternehmen bereitgestellt wird. Wir entwickeln selbst Antiviren-Lösungen für Exchange 2003. Die Strategie von Microsoft ist es also, ihre Produkte mit den Technologien von Drittanbietern aufzuwerten. Im Antiviren-Markt wird dasselbe passieren. Selbst wenn sie eine eigene Antiviren-Engine integrieren sollten, wird es die Möglichkeit geben noch eine zweite Engine hinzuzufügen. Es ist wie bei der integrierten Firewall von Windows XP: Die Nutzer setzen trotzdem andere Lösungen ein.

ZDNet: Und nun zu etwas völlig anderem. Wie schätzen Sie die derzeitige Wirtschaftssituation in Russland ein? Spüren Sie den Aufschwung?

Kalgin: Ja, die wirtschaftliche Situation in Russland verbessert sich jeden Tag. Auch unser Marktanteil steigt jeden Tag. Russland ist ein sehr großer Markt und wir sind dort sehr erfolgreich. Insbesondere auch, weil wir Beratungsdienstleistungen mit anbieten. Virenbekämpfung bedeutet nämlich nicht nur die Entwicklung von Software – vielmehr ist es eine Kombination verschiedener Services. Für größere Kunden stellen wir diese Dienstleistungen selbst zur Verfügung. Kleinere Kunden werden über entsprechende Partner bedient.

ZDNet: Sie sind also der Marktführer in Russland?

Kalgin: Ja, das sind wir.

ZDNet: In Westeuropa konzentrieren Sie sich auf Deutschland?

Kalgin: Ja.

ZDNet: Wie sieht’s mit Großbritannien aus?

Kalgin: Wir haben ein Büro in Großbritannien. In der Nähe von Oxford. Wir haben auch ein Büro in Frankreich. Auf jedem dieser Märkte fahren wir eine andere Strategie. In Frankreich konzentrieren wie uns hauptsächlich auf Händler. Wir müssen zunächst unsere Marke etablieren, um uns dann um den Markt von Unternehmenslösungen kümmern zu können. In Großbritannien sind wir zwar sehr bekannt, es gibt aber einige sehr starke inländische Firmen dort. In Deutschland treten wir hauptsächlich mit unseren Linux-Lösungen auf, denn die Verbreitung von Linux ist hier am höchsten.

ZDNet: Wo hat ihr Unternehmen hier in Deutschland ein Büro?

Kalgin: Wir haben hier kein Büro.

ZDNet: Wirklich?

Ja, aber wir haben einen Manager, der für Deutschland und die anderen deutschsprachigen Länder zuständig ist.

ZDNet: Übersetzung: Joachim Kaufmann

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ZDNet.de Redaktion

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