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Datensicherung für jeden Fall: 3 Backup-Softwarepakete im Test

NetWorker von LEGATO ist eine professionelle Backup-Lösung für Unternehmen, was bedeutet, dass das Programm die gleichen Funktionen beherrscht wie die beiden anderen, jedoch wesentlich flexibler und besser skalierbar ist. Mit anderen Worten: NetWorker kann sich an wachsende Unternehmensstrukturen anpassen. Durch Hinzufügen geeigneter Module kann die Business-Edition in die Power-Edition aufrüstet werden. Im Gegensatz zu den beiden anderen getesteten Backup-Lösungen ist NetWorker auch abwärtskompatibel. So ist ein Upgrade von Backup Exec nach NetBackup von VERITAS beispielsweise nicht möglich, da es sich um völlig unterschiedliche Produkte handelt.

NetWorker kann unter Windows-, Unix/Linux-, Open-VMS-, Mac-OS- und NetWare-Servern in DAS- (Direct Attached Storage), NAS- (Network Attached Storage) sowie SAN- (Storage Area Network) Umgebungen eingesetzt werden. Weitere Features sind eine verbesserte Indizierung, paralleles Highspeed-Streaming, automatische Medienverwaltung und umfassende NDMP-Unterstützung.

Paralleles Streaming und File Interleaving ermöglichen simultan ablaufende Lese- und Schreibe-Operationen (auf/von Platte) sowie den gleichzeitigen Empfang von Backup-Daten verschiedener Clients. Genau wie die anderen Backup-Pakete ist auch der NetWorker mit zahlreichen Optionen nachrüstbar. Mit der DDS-Option (Dynamic Drive Sharing) können Laufwerke in einem SAN gemeinsam genutzt werden. Diese Option unterstützt außerdem eine Vielzahl von Cluster-Technologien.

Es sind darüber hinaus Module für die Sicherung von Datenbanken (Microsoft Exchange, Lotus Domino, Oracle und SAP) vorhanden, mit denen sich Hot-Backups und granulare Wiederherstellungen durchführen lassen. Mit dem Open File Manager können geöffnete Anwendungsdateien, E-Mails und Anwenderdateien gesichert werden.

Mit den Softwaremodulen Autochanger und Silo können zahlreiche Bandwechsler eingesetzt werden. Die Lizenzierung erfolgt hierbei entsprechend den vom Roboter unterstützten Slots. Silo-Softwaremodule bieten eine Schnittstelle zu den Speichersystemen auf Mainframe-Rechnern.

NetWorker ist allgemein für seine Komplexität bekannt. Tatsächlich stellte sich die Installation und Eingangskonfiguration als sehr komplex heraus, was für einen unerfahrenen Anwender Schwierigkeiten mit sich bringen könnte. Das Programm ist eindeutig nicht benutzerfreundlich.

Die Haupt-Benutzeroberfläche von NetWorker wirkt leicht antiquiert und bietet nur wenig Komfort. Vor allem ist zu kritisieren, dass beim Backup der Pfadname manuell einzugeben ist. Zum Glück muss dies nicht unter der Client-Software geschehen. Ebenfalls wünschenswert wäre ein integrierter Assistent, der den Anwender durch die Schritte einfacher Backup- und Wiederherstellungsoperationen führt. Zudem mussten die Bandgeräte über die Befehlszeile installiert werden. Laut LEGATO soll dies in der nächsten Version (v7.1) geändert werden (die wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Tests bereits erhältlich sein wird). Eine Installation über die Befehlszeile wird jedoch weiterhin möglich sein. Die Befehlszeile bleibt das zentrale Element, über das alle Vorgänge verwaltet werden können.

Auf der anderen Seite bietet die Client-Benutzeroberfläche überdimensionierte Schaltflächen für Backup, Wiederherstellung, Archivierung und Verifizierungsprozesse. Hier ist eine Überholung der Benutzeroberfläche dringend erforderlich. Bei Auswahl des Backups erscheint eine Pfadübersicht aller Dateien und Verzeichnisse der lokalen Platte, die dann durch Markieren auswählbar sind. Von hier aus können außerdem Daten verschlüsselt, geschützt und komprimiert sowie Backup-Routinen ausgeführt werden.

Der Administrator kann auch über Fernzugriff die Backups starten und verwalten. Der Remote Manager kann alle Funktionen ausführen, die auch der NetWorker Administrator bietet. Das Programm enthält zudem eine integrierte Berichtfunktion und versendet Benachrichtigungen über Ereignisse per Pager, E-Mail oder optional ein SNMP-Modul.

Im Test erwies sich ein einfaches Backup zunächst als Herausforderung. Die Bezeichnung der Bänder war aus nicht erklärlichen Gründen nicht möglich und es war recht schwierig herauszufinden, wie ein simpler Datensicherungsprozess ausgeführt werden kann.

Preis: ca. 850 Dollar

Ausstattung

Kompatibilität 9
Zukunftsfähigkeit 8
Investitionsrentabilität 7
Service 8
Gesamt 8

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ZDNet.de Redaktion

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