Verschiedene Antivirus-Firmen haben vor einem noch unbenannten Wurm gewarnt, der es auf FreeBSD-Maschinen mit dem Apache-Webserver abgesehen hat. „Es breitet sich aus“, berichtete beispielsweise Domas Mituzas von Microlink Systems aus Estland. „Der Wurm erwischte uns von Polen aus, seine Angaben sind aber in Italienisch gehalten.“

Nach Ansicht von Mituzas hat es der Autor des Wurms darauf abgesehen, ein Netz von infizierten Servern zu kreieren, von dem aus dann eine Denial-of-Service-Attacke gestartet werden könnte. Diese Ansicht bestätigte Marc Maiffret, Chief Hacking Officer von E-Eye Digital Security. „Er baut definitiv sein eigenes Netz auf“, so Maiffret. Allerdings könnte der Wurm seiner Meinung nach noch ganz andere, bislang unentdeckte und sehr unangenehmen Überraschungen mit sich bringen.

Das vom Eindringling genutzte Sicherheitsloch war ursprünglich von Internet Security Systems aufgedeckt worden. Das Unternehmen erklärte allerdings, nur die Windows-Versionen des Apache-Servers wären betroffen. Diese Ansicht wurde kurz darauf von dem Hacker-Team Gobbles revidiert: Prinzipiell alle Apache-Varianten würden die Schwachstelle aufweisen. Gobblers veröffentlichte daraufhin einen Patch. Dieser hat aber vermutlich erst zur Kreation des Wurms beigetragen. „Anders ist kaum zu erklären, dass der Virus so kurz nach dem Entdecken des Loches aufgetaucht ist“, sagte Mituzas.

Laut den britischen Marktforschern von Netcraft werden aktuelle 10,4 Millionen Sites auf Apache-Server gehostet. Sollte der Wurm demnächst so abgeändert werden, dass er nicht nur FreeBSD-, sondern prinzipiell alle Betriebssysteme mit Apache befällt, könnte sich ein Problem ungeahnten Ausmaßes auftun.

ZDNet.de Redaktion

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