Kazaa verteidigt Schmuggel-Aktion

Zwei Tage nach der Enthüllung, dass sich in der Kazaa-Software seit Monaten eine P2P-Anwendung von Brilliant Digital Entertainment verborgen hat, verteidigt die Chefin von Sharman Networks die Aktion. Kazaa gehört seit einigen Wochen dem australischen Konzern.

„Ich kann keinen Nachteil für die Anwender von Kazaa erkennen“, erklärte Sharman-Geschäftsführerin Nicola Hemming. „Sie haben nichts herunter geladen, was unseren Nutzungsbedingungen oder den in der Branche üblichen AGBs widersprechen würde.“ Ähnlich wie AOL (Börse Frankfurt: AOL), Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) oder Real Networks (Börse Frankfurt: RNW) habe man die Nutzer mit Komponenten versorgt, die in Zukunft möglicherweise zur Anwendung kommen.

Brilliant Digital aus Kalifornien hat von den Nutzern weitgehend unbemerkt eine P2P-Software namens „Altnet Secureinstall“ an die Tauschssoftware von Kazaa angehängt. Seit dem vergangenen Herbst wird die 3D-Werbesoftware von Brilliant mit auf Millionen Rechnern weltweit geladen – und damit auch die Distributed Computing-Software der Firma. Das geht aus einer Erklärung an die zuständigen Behörden in Kalifornien hervor.

Nach Angaben des Brilliant-Chefs Kevin Bermeister will das Unternehmen in den kommenden Wochen die überschüssige Rechenpower der Anwender ausnutzen – nachdem es die Erlaubnis dazu eingeholt geholt habe. Altnet Secureinstall funktioniert nach dem Prinzip des Seti-Projekts. In einem Netz sind hunderte oder tausende PCs und Server zusammengeschlossen, um gemeinsam ein aufwendiges Problem zu knacken.

Ein Tipp für Anwender von P2P-Tauschwerkzeugen und anderen kostenlosen Applikationen: Ein Blick in den Windows Task Manager (Tastenkombination Str, Alt und Entf) offenbart alle aktiven Programme. ZDNet bietet darüber hinaus ein „Anti-Spyware-Tool“ namens Ad-aware an. Das Programm scannt lokale Festplatten, den Arbeitsspeicher und die Registry auf vorhandene Überwachungswerkzeuge und entfernt diese bei Bedarf. Allerdings kann das Löschen solcher Komponenten auch dazu führen, dass das Trägerprogramm, also die werbefinanzierte Freeware, nicht mehr einwandfrei funktioniert.

ZDNet.de Redaktion

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