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Visual Studio.Net

Die Markteinführung von Visual Studio.Net (VS.Net) stellt das offizielle Debüt von Microsoft .Net dar. Dieses ehrgeizige Projekt bestimmt die gesamte Unternehmensstrategie von Microsoft und soll eine Struktur aus XML-basierten Software-Anwendungen und Diensten im Internet schaffen. Als Flaggschiff unter den integrierten Entwicklungsumgebungen (IDE) von Microsoft enthält VS.Net die ersten Handelsversionen zweier grundlegender neuer Programmiersprachen, C# und Visual Basic.Net (VB.Net), womit das Ende der alten Visual Basic-Reihe eingeläutet wird. Zusammen bieten VS.Net und seine Sprachen sämtliche zur Erstellung und Implementierung von Anwendungen auf Microsofts brandneuer Plattform erforderlichen Tools.

In diesem Artikel bewerten wir die Enterprise Architect-Edition von VS.Net, einem mit umfassenden Features ausgestatteten Ungetüm mit einem Preis von rund 2600 Euro. VS.Net enthält sämtliche Funktionen der Editionen Enterprise Developer (2000 Euro) und Professional (1000 Euro) und darüber hinaus noch weitere Features für Vorlagen, Server und Modellierungen. Wir haben uns dabei auf die wichtigsten Aspekte dieses Riesenpakets beschränkt und gar nicht erst versucht, auf all seine Möglichkeiten einzugehen. Weitere Details findet man auf der Website von Microsoft.

Die gute Nachricht für Microsoft-Entwickler: VS.Net ist bei weitem die beste IDE, die Microsoft je geschaffen hat. Microsoft hatte schon seit langem eine vollständige Integration mit Visual Studio versprochen, doch diesmal liefert das Unternehmen tatsächlich eine hochentwickelte, nahtlose Programmier-Umgebung. Der wahre Schatz von VS.Net ist jedoch Active Server Page.Net (ASP.Net), eine gegenüber früheren ASP-Versionen erheblich verbesserte Anwendung, die hinsichtlich der Entwicklung, Leistung und Verwaltung interaktiver Webseiten neue Horizonte eröffnet. VS.Net setzt sich auch im Bereich der Entwicklung von Web-Diensten sofort als führende IDE an die Spitze, dank einer neuen Generation separater, auf XML basierender Software-Komponenten, die bereits branchenweit als zukünftiger Standard in der Anwendungsentwicklung betrachtet werden. Mit VS.Net können Entwickler Web Services auf einfache Weise einrichten, ohne sich dabei mit XML-Code herumschlagen zu müssen.

Trotz all dieser Vorteile lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Microsoft mit dieser Initiative ein hohes Risiko eingeht, um so der ständig wachsenden Verbreitung von Java Einhalt zu gebieten. Mit C#, VB.Net und dem .Net-Framework versucht Microsoft die Entwickler wieder für sich zu gewinnen, indem nahezu dieselben Funktionalitäten wie in Java und dem J2EE-Framework geboten werden. Dies stellt einen erheblichen Richtungswechsel der bisherigen Strategie dar, vor allem für Visual Basic-Entwickler, die sich nun in objekt-orientiertem Programmieren üben müssen. Werden die Entwickler sich von den Verbesserungen der neuen Microsoft-Produkte überzeugen lassen, oder werden sie sich angesichts des nicht zu unterschätzenden Lernaufwands endgültig für einen Wechsel zu Java entscheiden?

Microsoft hat mit VS.Net sein Bestes gegeben. Nun liegt die Entscheidung bei den Entwicklern.

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ZDNet.de Redaktion

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