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Flach trotz Pentium 4

Innovationen im Notebook-Bereich? Die sehen sich jedes Jahr ähnlich: Notebooks werden Jahr für Jahr kleiner, leichter und leistungsfähiger. Dennoch bleibt die Entwicklung spannend, denn die Frage nach dem „Wie“ müssen die Hersteller jedes Jahr auf der größssten Computermesse der Welt klären. Wirkliche Überraschungen finden sich auf der CeBIT 2002 aber auch: an der Rückseite der Notebooks, an der die Anschlüsse für die Peripherie sitzen.

Flach durch geformte Akkus

Notebooks werden immer kleiner – klar. Aber interessant bleibt zu beobachten, wie dies jedes Jahr auf neue Weise erreicht wird. Da kleinere Bildschirme für die tragbaren Rechner nicht interessant sind, ist 2002 das Jahr der flachen Laptops.

Toshiba musste etwa eine neue Festplatte entwickeln, um „das flachste Notebook mit Wireless-LAN“ zu bauen: das 1190 Gramm schwere Portégé 2000. Dessen Platte fasst 20 GByte Daten – bei acht Millimetern Bauhöhe. Kleine Speichermedien helfen auch bei späterem Aufrüstbedarf: Toshiba setzt seine Festplatten-Technologie gleichzeitig in einer fünf GByte großen Festplatte im PC-Card-Typ-II-Format ein.

Vor allem hilft aber ein Lithium-Polymer-Akku, Platz zu sparen und innovatives Desing voranzubringen. Denn im Gegensatz zu Lithium-Ionen kann dieses plastikähnliche Material nach Belieben geformt werden – die Designer müssen keine festen Zellen integrieren. Lithium-Polymer kommt auch im Evo N200 von Compaq zum Einsatz. Nachteil der Technologie: Lithium-Polymer-Akkus sollten in regelmäßigen Abständen kalibriert werden. Das bedeutet, dass eine Utility den Akku erneut justiert, was einige Stunden dauern kann – und während dieser Zeit kann nicht weitergearbeitet werden.

Spitzenreiter unter den flachen Notebooks ist weiterhin das bereits zur IFA 2001 vorgestellte Sharp Muramasa, das auch auf der CeBIT eines der am häufigsten bestaunten Notebooks sein dürfte. Kein Wunder, bei einer Höhe von 16,6 Millimetern und einem Gewicht von 1310 Gramm.

Hauptsache Pentium 4

Wie jedes Jahr sind die Notebooks auch dieses Jahr leistungsstärker als im vergangenen. Nachdem die Welle der fast glühend heißen, laut ventilierenden Pentium 4-Notebooks mit Desktop-CPU langsam abklingt, werden für die CeBIT erste Geräte mit der neuen stromsparenden Version des Intel-Chips, dem Pentium 4-M erwartet.

Intel fertigt den mobilen Prozessor der nächsten Generation laut Analysten bereits seit Ende vergangenen Jahres. Der mobile Chip soll in 0,13 Mikron-Technologie gefertigt werden, schneller sein und dabei weniger Strom verbrauchen.

Auf Kunden, die nicht im Elektro- oder Supermarkt auf angebliche Schnäppchen mit Desktop-Prozessor hereinfallen, warten außerdem verstärkt Notebooks mit den neuesten Anschlusstypen. So hat sich Firewire (IEEE 1394) bereits bei vielen Laptops etabliert, Wireless LAN und Bluetooth werden immer populärer, und eventuell finden sich auch ein paar Geräte mit USB 2.0 auf der Messe. Serieller Port und PS/2 fallen dafür langsam aus dem Programm oder stehen nur noch per Port-Replikator oder Docking-Station zur Verfügung.

Drahtlose Technologien intergiert

Bluetooth und Wireless LAN sollen in diesem Jahr vor allem auf Personal Digital Assistants und in Handys gezeigt werden. Beispielsweise am Stand von Palm stehen die drahtlosen Technologien im Mittelpunkt. Für Notebooks werden Bluetooth und WLAN so doppelt interessant – als Möglichkeit zur Kommunikation mit PDAs und Telefonen, und, um gegenüber den Handhelds nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Natürlich sind zahlreiche PC-Card-Lösungen für Bluetooth oder WLAN verfügbar. Doch da beide drahtlosen Technologien noch nicht frei von Kinderkrankheiten sind, bieten sich vorinstallierte, tatsächlich funktionsfähige Lösungen geradezu an, um das Vertrauen frustrierter Kunden zu gewinnen. Zudem ist die Empfangsqualität und damit die Funktionsfähigkeit weit besser, wenn die Antenne im oder auf dem Notebook-Deckel installiert ist, als in einem PC-Card-Schacht.

Sony nutzt Bluetooth gar, um die Notebooks der Serie Vaio mit Heimelektronik Daten austauschen zu lassen. Bis 2005 sollen alle Geräte der Japaner miteinander kommunizieren und unabhängig ins Web gehen können. Wer sein Notebook gleich anstatt der Heimelektronik oder als erweiterten MP3-Player einsetzen möchte, sollte am Stand von Samsung vorbeischauen: Dort zeigt man zwei Modelle mit SPDIF-Ausgang für Dolby Digital. Das Gerät arbeitet auch ausgeschaltet als CD-Player. Mit dem letztgenannten Feature konnte Gericom allerdings schon im vergangenen Jahr aufwarten.

ZDNet.de Redaktion

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