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IT-Investitionen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Kürzlich sprach ich mit dem Vizepräsidenten für Vertrieb eines Fortune-500-Unternehmens, der darauf brennt, seine 500 Verkäufer innerhalb der nächsten sechs Monate mit Laptops auszustatten. Zur Minimierung der im Vorfeld entstehenden Kosten würde er das Equipment gern für einen Zeitraum von drei Jahren leasen. Aber dabei stößt er auf zwei Probleme:

Zunächst will er erreichen, dass seine Leasingzahlungen an seinen Einführungszeitplan angepasst sind. In anderen Worten heißt dies, dass er nach dem ersten Monat, wenn erst 100 Systeme tatsächlich im Einsatz sind, noch keine Leasingzahlungen für alle 500 Systeme leisten will. Idealerweise würde er einen Zahlungsplan bevorzugen, nach dem die ersten 100 Systeme für 36 Monate geleast werden, die zweiten 100 für 35 Monate und so weiter. Auf diese Weise zahlt er nur für den Zeitraum, in dem die Systeme tatsächlich im Einsatz sind und alle Leasingzahlungen laufen zur gleichen Zeit aus. Allerdings werden solche Szenarien normalerweise weder von Verkäufern noch von Finanzierungsfirmen unterstützt und dies muss sich ändern. Sowohl die Verkäufer als auch die Vermieter müssen Wege finden, wie sie zusammenarbeiten können um solchen Firmen zu helfen, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Geld für neue Technologien ausgeben wollen. Diese Firmen sind schließlich diejenigen, die mit volleren Auftragsbüchern aus der Rezession hervorgehen werden als diejenigen, die einfach nur versuchen die Stellung zu halten.

Das zweite Problem des Vertriebsleiters ist eines, mit dem IT-Manager sich schon seit Jahren auseinandersetzen: Wie führt man Technologie mit einer langen Lebenserwartung ein und kann das Equipment während seiner Lebenszeit gleichzeitig konsistent halten? Während Intel und AMD auch weiterhin Chips einführen, die immer neue Gigahertz-Schranken einreißen (jetzt schon über 3 GHz), kann der durchschnittliche Firmenanwender auch bequem und angenehm an Computern mit deutlich weniger Rechenleistung arbeiten. Tatsächlich ist es so, dass die meisten Unternehmen über Desktop-PCs und Laptops mit einer Rechengeschwindigkeit von unter einem Gigahertz verfügen und ganz und gar nicht unter mangelnder Rechenleistung leiden.

Wofür braucht man also die zusätzlichen 2 GHz und sind sie überhaupt nötig? Die Chip-Hersteller haben entschieden, dass Verbraucher High-Speed-Computer mit Hyperthread-Prozessoren (im Falle von Intel) benötigen um Bilder und Videos verarbeiten zu können. Im Vergleich zu der Situation von vor einigen Jahren ist dies ein recht großer Wandel, denn damals wurden die Bedürfnisse der Verbraucher noch von den Anforderungen der Unternehmensanwender an Geschwindigkeit und Power vorangetrieben. Nun gibt der scheinbare Bedarf der Verbraucher an schnelleren Prozessoren den Chip-Herstellern die Gelegenheit, auch den Firmenkunden übermäßige Rechenleistung aufzudrängen.

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ZDNet.de Redaktion

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