Hewlett-Packard schickt sich an als einer der ersten Hersteller einen externen DVD-Brenner auszuliefern. Dabei hat HP einfach nur den DVD Writer 200i in ein in grau-blaues Gehäuse mit USB 2.0 und Firewire (IEEE1394, auch i.Link genannt) gesteckt. Die beiden Schnittstellen sind auf der Rückseite des Gehäuses, verdeckt durch eine Kunststoffplatte, die hin- und hergeschoben werden kann und so jeweils entweder die zwei Firewire-Buchsen oder einen USB 2.0-Anschluss freigibt. Das Gerät verfügt über ein eignes externes Netzteil. Ein jeweils ein Meter langes USB- und Firewirekabel wird für den Anschluss an den PC mitgeliefert. Das Gerät ist hundertprozentig Plug&Play-fähig und wird sowohl von Windows 2000 wie auch von Windows XP sofort nach dem Anschluss richtig erkannt.

Auf der Rückseite findet sich neben den genannten Interfaces und dem Anschluss für das Netzteil noch eine 3,5 mm Klinkenbuchse, welche als analoger Audioaudioausgang an die Soundkarte angeschlossen werden kann (entsprechendes Pendant zur IDE-Variante). Der Anschluss ist nicht zwingend, erhöht aber Qualität und Geschwindigkeit beim Grabben von Audio-CDs.

Beim Lieferumfang zieht die externe Variante von HP mit dem internen Gerät gleich; abgesehen von den Kabeln und dem Netzteil: Zwei CDs mit Software, Handbuch und Online-Handbuch. PowerDVD 3.0 liegt als Abspielsoftware bei und MyDVD hilft beim Erstellen der ersten eigenen Video-Disc. Als Brennsoftware legt HP sein eignes Programm HP Recordnow bei. Zur Erhöhung der Kompatibilität ist auf der ersten CD noch HPs Bitset-Werkezug zu finden. Damit lässt sich eine gebrannte DVD+RW durch Änderung des ID-Bits im Lead-In des Mediums als „DVD-ROM Typ DVD-5“ tarnen. Dadurch spielen viele Standanlone-Player, welche die Scheibe vorher nicht lesen konnten, das Medium plötzlich ohne Problem ab. HP ist der einzige Hersteller, der seinen Laufwerken ein solches Tool beilegt. Bei den anderen muss man selbst nach passenden Programmen im Internet suchen.

Skeptiker werden meinen USB 2.0 und Firewire wären nicht Leistungsfähig genug, um mit einem internen IDE gestützten Gerät mithalten zu können. Doch weit gefehlt: in Sachen CD-Leseleistung und mittlere Zugriffszeit liegt der DVD Writer 200e mit der ATA-Konkurrenz gleich auf. Nur Audio-CDs waren erwartungsgemäß nicht so schnell von der Schiebe zu ziehen. In Sachen DVD übertrifft der Brenner sogar alle anderen Laufwerke im Vergleich. 6-fache DVD Leseleistung und eine mittlere Zugriffszeit von 129 ms (Firewire) beziehungsweise 99 ms (USB 2.0) sprechen sehr wohl für die externe Lösung. Die Fehlerkorrektur ist befriedigend und mit Key2Audio kopiergeschützte CDs sind nicht alle lesbar. Ebenfalls negativ fiel die fehlende Unterstützung des „RAW DAO 96“-Brenn-Modus auf. Interessant für Sicherheitskopien kopiergeschützter CDs. Im Übrigen ist die Leistung in allen Bereichen von der Art der Verbindung (USB 2.0 oder Firewire) weitestgehend unbeeinflusst.

Auch beim Schreiben von CDs und DVDs zeigt sich das wieder. Knapp unter den Werten des Testsiegers von Philips, brennt man mit dem DVD Writer 200e von HP recht flott. Nur 20 Minuten für eine ganze DVD+R/+RW und 8 Minuten für eine 700 MB CD-R sind annehmbare Werte. Letztendlich darf aber dem Preis doch eine gewichtige Rolle bei der Kaufentscheidung zugeteilt werden und hier ist zu erwägen, dass es sich um ein externes Gerät, was in Sachen Flexibilität große Vorteile mit sich bringt, handelt. Man muss natürlich auch Abstriche machen, wie etwa bei der Kompatibilität mit Partitionierungs- oder Image-Software (Drive Image, Norton Ghost). Diese ist oft DOS basierend und DOS unterstützt keine Plug&Play-Technologien wie USB oder Firewire und somit auch den HP Brenner nicht.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

2 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago