Nach Hackerangriff: Südwestfalen-IT stellt Plan für Notbetrieb und Wiederanlauf vor

Der von Hackern mit Ransomware lahmgelegte kommunale IT-Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) hat ein Konzept für den Wiederanlauf seiner Basis-Infrastruktur vorgestellt. Der Plan sieht vor, dass den betroffenen Kommunen noch vor Weihnachten die ersten Fachverfahren zumindest im Notbetrieb wieder zur Verfügung stehen sollen.

Das Konzept wurde unter anderem auf Basis eines ersten Untersuchungsberichts erstellt. Dieser bewertet nach Angaben des Unternehmens die Möglichkeiten eines sicheren Wiederanlaufens der am 30. Oktober abgeschalteten Systeme. In dem Zusammenhang weist Südwestfalen-IT auf die Aussage eines externen Dienstleisters für Cybersicherheit hin, wonach die „unverzügliche Reaktion der SIT am 30. Oktober den professionellen Angriff erfolgreich stoppen“ konnte. Dadurch sei unter anderem ein Übergreifen auf die Systeme der Kreise und Kommunen verhindert worden.

Erste wesentliche Dienstleistung will das Unternehmen nun ab Mitte Dezember in einem Notbetrieb zur Verfügung stellen. Dazu sollen Leistungen wie das Ausstellen von Ausweisen, Pässen und Führerscheinen sowie die Anmeldung von Geburten, Todesfällen und Hochzeiten gehören. Priorisiert werden zudem die Fachverfahren für die Auszahlung von aktuell berechneten Sozialhilfeleistungen und Wohngeld sowie die KFZ-Zulassung. Für letzteres kooperieren einige der betroffenen Städte und Gemeinden derzeit mit Kommunen in benachbarten Kreisen.

Darüber hinaus teilte die SIT mit, dass sie ein Hilfsangebot des kommunalen IT-Dienstleisters regio IT Aachen angenommen habe. Das Unternehmen werde die Arbeit der SIT in den nächsten Monaten mit Personal, Technik und Know-how unterstützen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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