Die Ransomware-Gruppe LockBit hat Daten veröffentlicht, die offenbar bei einem Angriff auf den Luftfahrtkonzern Boeing erbeutet wurden. Zuvor hatten die Cybererpresser bereits angekündigt, rund 4 GByte Daten online verfügbar zu machen, falls Boeing weiterhin alle Warnungen ignoriere, wie BleepingComputer berichtet.
Insgesamt wurden dem Bericht zufolge nun 43 GByte auf der Leak-Website von LockBit hochgeladen, nachdem sich Boeing weigerte, ein Lösegeld zu bezahlen. Es handele sich überwiegend um Backups verschiedener Systeme. Die neusten Dateien sollen einen Zeitstempel vom 22. Oktober tragen.
Zu dem Angriff auf Boeing hatte sich LockBit am 27. Oktober bekannt. Zu dem Zeitpunkt gaben die Cyberkriminellen Boeing bis zum 2. November Zeit, Kontakt aufzunehmen und in Verhandlungen über eine Lösegeldzahlung zu treten. Sie drohten zudem mit der Veröffentlichung einer „riesigen Menge“ vertraulicher Daten.
Kurz darauf hätten die Hacker Boeings Namen von ihrer Opferliste entfernt. Am 7. November sei der Eintrag erneut veröffentlicht worden, nun mit dem Hinweis, Boeing habe alle Warnungen ignoriert. Darauf hin drohte die LockBit-Gruppe erstmals mit der Veröffentlichung eines 4 GByte großen Teils der Daten.
Seit dem 10. November können nun die gesamten Daten von Boeing von der Leak-Website heruntergeladen werden. Laut BleepingComputer sind darunter Konfigurationsdateien für eine IT-Management-Software sowie Log-Dateien von Monitoring- und Auditing-Tools. Außerdem seien Backups von Citrix-Appliances enthalten. Sie lösten Spekulationen aus, wonach LockBit eine kürzlich bekannte gewordene Sicherheitslücke namens Citrix Bleed, für die auch Beispielcode für einen Exploit verfügbar ist, benutzt haben könnte, um Systeme von Boeing zu kompromittieren.
Boeing hat den Vorfall zwar inzwischen bestätigt, jedoch keine Details zu den entwendeten Daten oder möglichen Einfallstoren der Hacker genannt. LockBit gehört indes zu den bekanntesten Erpressergruppen im Internet. Laut Zahlen der US-Regierung vom Sommer soll die Gruppe seit 2020 bei rund 1700 Angriffen auf Organisationen in den USA rund 91 Millionen Dollar erbeutet haben.
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