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Malware verwandelt gehackte WordPress-Websites in betrügerische Online-Shops

Der Forscher Larry Cashdollar vom Akamai Security Team hat die Aktivitäten einer neuen Hackergruppe analysiert. Sie geht gezielt gegen anfällige WordPress-Seiten vor, um unbemerkt betrügerische Online-Shop einzuschleusen. Dabei schaden die Cyberkriminellen dem Ruf der Website und deren Suchmaschinenranking.

Entdeckt wurden die Angriffe bereits Anfang des Monats mithilfe eines WordPress-Honeypots. Per Brute Force versuchten die Hacker, die Administrator-Konten der WordPress-Seiten zu übernehmen, um die Index-Datei der Seite zu überschreiben und Schadcode einzuschleusen.

Der gut getarnte Code diente dem Forscher zufolge in erster Linie als Proxy, um allen eingehenden Traffic an einen von den Hackern kontrollierten Befehlsserver weiterzuleiten. Von dort aus wurde bestimmten Besuchern dann statt der von ihnen angeforderten Seite ein betrügerischer Online-Shop präsentiert.

Cashdollar fand in seinem Honeypot mehr als 7000 verschiedene Online-Shops, die für die Besucher der legitimen WordPress-Seiten vorbereitet waren. Darüber hinaus sollen die Hacker XML-Sitemaps für die gehackten WordPress-Seiten generiert haben, die nicht nur die echten Seiten, sondern auch die gefälschten Online-Shops enthielten. Die Sitemaps übermittelten sie an Googles Suchmaschine. Anschließend wurden sie wieder gelöscht, um einer Erkennung zu entgehen.

Dadurch erreichten die Forscher, dass Google neue zusätzliche Schlüsselwörter für die gehackte Website erkannte – die jedoch keinen Bezug zum eigentlich Inhalt der Seite hatten und somit zu einer Herabstufung im Suchmaschinenranking führten.

Der Forscher vermutet, dass das eigentliche Ziel der Angriffe ist, dem Suchmaschinenranking einer Seite zu schaden, um dann eine Lösegeld von den Betreibern zu fordern, um die Änderungen rückgängig zu machen. „Das macht sie für Kriminelle leicht auszuführenden Angriffen, da sie nur ein paar kompromittierte Hosts brauchen, um anzufangen“, sagte Cashdollar. „Angesichts der Tatsache, dass Hunderttausende von aufgegebenen WordPress-Installationen online sind und Millionen weitere mit veralteten Plug-ins oder schwachen Zugangsdaten, ist der potenzielle Opferpool gewaltig.“

Vor allem veraltete Plug-ins sind ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen, um WordPress-Website zu hacken, da sie oft nicht automatisch oder zumindest zeitnah aktualisiert werden. Im Oktober sah sich WordPress sogar gezwungen, ein unsicheres Plug-in ohne Wissen und Zustimmung von Website-Betreibern auf den neusten Stand zu bringen. Auch konnten Unbefugte unter Umständen eine Website vollständig kompromittieren.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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