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Acer Swift 3 SF314-42 mit Ryzen 4700U im Test

Schon seit mehreren Jahren belegt Computerhersteller Acer in einschlägigen Tests bei Service und Support Spitzenplätze. Darüber hinaus schneiden Acer-Notebooks in Tests regelmäßig gut ab. Die Geräte gelten als zuverlässig und preiswert. Dementsprechend beliebt ist der Hersteller, wie regelmäßige Kundenumfragen belegen.

Nicht mehr ganz so neu, dafür noch immer attraktiv sind die in diesem Jahr angekündigten mobilen Rechner auf Basis von AMDs Ryzen 4000er-Serie. Das Swift 3 SF314-42 mit 14-Zoll-IPS-LCD stattet Acer mit einem Ryzen 4700U, 8 GByte RAM und einer 1-TByte-SSD aus. In dieser Ausstattung ist das Swift 3 SF314-42 für 936 Euro erhältlich. Mit Ryzen 4700U gibt es das Swift 3 SF314-42 noch in zwei anderen Konfigurationen. Mit 699 Euro ist das Linux-Modell am günstigsten. Gegenüber der Test-Variante mit Windows 10 Home ist das Linux-Gerät allerdings nur mit einer 512 GByte großen SSD ausgestattet. Und dann gibt es noch ein Modell mit 16 GByte RAM und 512 GByte großer SSD für 949 Euro.

Acer Swift 3 SF314-42: Gehäuse und Verarbeitung

Für das SF314-42 verwendet Acer ein schlankes Metallgehäuse, das in Mattsilber lackiert ist. Die Verarbeitung des Notebooks ohne große Spaltmaße oder Materialüberstände ist tadellos. Die straffen Scharniere halten den Deckel fest in Position und wippen kaum nach. Der maximale Öffnungswinkel beträgt 180 Grad. Eine Ein-Hand-Öffnung der Oberseite ist möglich.

Tastatur und Touchpad

Auf der in Gehäusefarbe gehaltenen Tastatur lässt sich gut tippen. Die Tasten bieten auch eine Hintergrundbeleuchtung, sodass man sie bei Dunkelheit gut ablesen kann. Bei helleren Lichtverhältnissen dürfte sich so mancher am fehlenden Kontrast der in hellgrau mit silbernen Hintergrund lackierten Tasten. Ein schwarze Tastatur mit weißer Tastenlackierung lässt sich in jedem Fall besser ablesen.

Das Touchpad bietet mit einer Fläche von etwa 10,5 x 6,5 cm viel Platz für die Gestensteuerung. Dank der glatten Oberfläche gleiten die Finger sehr leicht darüber. Das Touchpad erlaubt problemlos Eingaben am Rand und verfügt über einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt.

Display

Acer verbaut beim Swift 3 SF314-42 ein mattes IPS-Display, das eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten bietet. Es erreicht einen guten Kontrast, ist mit einer Maximalhelligkeit von knapp 290 cd/m² aber allenfalls für Innenräume gut geeignet. Für den Außeneinsatz ist es zu dunkel. Dafür liefert es dank IPS-Technik eine gute Blickwinkelstabilität. Die Farbdarstellung geht für den Einsatz als Office-Notebook in Ordnung. Für professionelle Bildbearbeitung gibt es jedoch eindeutig höherwertige Alternativen, die den SRGB- und Adobe-Farbraum besser abbilden.

Anschlüsse

Das Swift 3 SF314-42 verfügt über zwei Typ-A-USB-Anschlüsse (1x USB 3.1 Gen1, 5 GBit/s; 1x USB 2.0, 480 MBit/s), sowie einen Typ-C-USB-Port, der eine maximale Datentransferrate von bis zu 10 GBit/s bietet (USB 3.1 Gen2). Letzterer unterstützt sowohl Displayport-via-USB-C als auch Power Delivery, womit das Acer auch über diesen Anschluss mit Energie versorgt werden kann. Allerdings steht hierfür noch eine DC-Eingangsbuchse zur Verfügung. Der Anschluss eines externen Monitors erfolgt entweder über die USB-C-Schnittstelle oder den integrierten HDMI-2.0-Port. Beide Anschlüsse können maximal einen 4K-Monitor mit bis zu 60 Hertz ansteuern. Außerdem gibt es noch einen Steckplatz für ein Kensington-Schloss, sowie eine Kopfhörerbuchse. Ein Speicherkartenleser gehört hingegen nicht zur Ausstattung.

Fingerabdrucksensor

Das Gerät verfügt über einen rechts unterhalb der Tastatur positionierten Fingerabdruckleser. Dieser funktioniert unter Windows problemlos, nicht aber mit Linux. Derzeit gibt es keinen Linux-Kernel, der das von Egistec stammende Modell unterstützt. Ob sich das in Zukunft ändert, darf bezweifelt werden, da der Hersteller nicht willens ist, den Quellcode für den Fingerabdruckleser zur Verfügung zu stellen. Überhaupt ist die Unterstützung von Fingerabdruckscannern unter Linux nicht selbstverständlich. Nur wenige Modelle werden standardmäßig unterstützt. Ansonsten läuft Linux (Test mit Ubuntu 20.04 und Deepin 20) auf dem Gerät problemlos, sofern man einen neueren Kernel verwendet.

Performance

Mit dem im Testmodell verwendeten Ryzen 4700U (8 Kerne, 8 Threads) erreicht das Swift 3 SF314-42 eine für den mobilen Einsatzzweck mehr als ausreichende Leistung. In vielen Benchmarks setzt sich das Ryzen-Notebook von Acer vor vergleichbaren Modellen mit Intel-Prozessoren. Die integrierte Grafikeinheit bietet für viele Spiele genügend Performance. Wer allerdings ein Notebook vorwiegend zur Videobearbeitung nutzt, sollte womöglich auf ein Modell zurückgreifen, das über eine leistungsfähigere Grafikeinheit verfügt. Das zahlt sich vor allem beim Rendering des Videos aus, da viele Anwendungen in diesem Bereich die GPU nutzen.

Apropos Videoschnitt: Die verwendete Samsung-SSD PM991 (MZVLQ1T0HALB-00000) bietet lediglich eine maximale Transferrate von etwas über 2 GByte/s und erreicht damit bei weitem nicht die Performance der besten NVMe-SSDs, die auf bis zu 3,5 GByte/s kommen. Im Normalbetrieb liefert die verwendete Samsung-SSD allerdings genügend Leistung. Für den Start eines Betriebssystems (Windows, Linux) vergehen nur wenige Sekunden, auch Anwendungen starten zügig.

Der im Swift 3 SF314-42 verbaute WLAN-Chip Intel Wi-Fi 6 AX200 unterstützt neben 802.11a/b/g/n/ac auch den ax-Standard. Darüber hinaus sorgt er für Bluetooth-5-Funktionalität. Die unter optimalen Bedingungen ermittelten Leistungsdaten fallen sehr gut aus.

Akkulaufzeit

Der im Acer Swift 3 verbaute 48-Wh-Akku sorgt im Test für Betriebszeit von knapp 11 Stunden. Einen 8-Stunden-Arbeitstag sollte man bei normaler Beanspruchung gut hinbekommen. Unter Volllast muss man das Ryzen-Notebook allerdings schon nach knapp 5 Stunden aufladen. Im Vergleich zur Konkurrenz platziert sich das Acer Swift 3 SF314-42-R4XJ trotz relativ kleiner Akkukapazität im Spitzenfeld. Mit dem mitgelieferten 65-Watt-Netzteil dauert eine Komplettaufladung etwa 1,5 Stunden.

Fazit: Acer Swift 3 SF314-42

Acer liefert mit dem Swift 3 SF314-42 ein leistungsstarkes und leichtes 14-Zoll-Notebook mit AMD Ryzen 4700U. Als eines der wenigen Ryzen-Modelle integriert es einen USB-C-Port mit 10 GBit/s (USB 3.1 Gen2). Damit lassen sich leistungsfähige externe SSDs an dem Gerät betreiben.

Mit nur 1,2 Kilo und einer Akkulaufzeit von knapp 11 Stunden ist das Swift 3 SF314-42 sehr gut für den mobilen Einsatz verwendbar. Angenehm ist außerdem das leise Betriebsgeräusch. Bei der Nutzung von typischen Office-Anwendungen bleibt der Lüfter sogar die meiste Zeit aus. Erst unter stärkerer Belastung, etwa mit Cinebench, dreht der Lüfter hörbar auf. Das 14-Zoll-Display könnte allerdings etwas heller leuchten. Freude hat man damit nur im Büroumfeld. Für den Außeneinsatz strahlt es leider nicht hell genug.

Da der Speicher fest verbaut ist und das Swift 3 SF314-42 nur einen NVMe-Steckplatz bietet, ist das Gerät nicht aufrüstbar. Immerhin lassen sich SSD und WLAN-Karte tauschen. Wer sich also für ein Acer-Modell Swift 3 SF314-42 entscheidet, sollte beim Kauf auf eine ausreichende Kapazität von RAM und SSD achten.

Weitere Informationen:

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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