Categories: MobileSmartphone

Einige Alcatel Smartphones ab Werk mit Malware ausgeliefert

Der britische Sicherheitsanbieter Upstream hat auf Smartphones von Alcatel eine schädliche Software entdeckt. Bei der Malware handelt es sich um die Wetter-App „Weather Forecast – World Weather Accurate Radar“, die von TCL entwickelt und auf Alcatel-Smartphones vorinstalliert wird. Darüber hinaus wird die App auch im Google Play Store angeboten, unter anderem für Geräte der ebenfalls zu TCL gehörenden Marken Blackberry und Palm.

Irgendwann im Lauf des vergangenen Jahres muss die App mit schädlichem Code infiziert worden sein, der es über die App nicht nur auf fabrikneue Alcatel-Smartphones schaffte, sondern auch an Googles Kontrollen vorbei in den Play Store. Wie aus der harmlosen Wetter-App eine Schadsoftware wurde, ist indes nicht bekannt. TCL ließ Nachfragen von ZDNet USA unbeantwortet. Denkbar ist, dass ein Rechner eines Entwicklers mit Schadsoftware infiziert wurde und der Code darüber in die App gelangte.

Entdeckt wurde die schädliche App erstmals im Sommer 2018, als Upstream verdächtigen Traffic von Smartphones seiner Kunden analysierte. In einem nun veröffentlichten Bericht heißt es, die App habe Daten von Nutzern gesammelt und an Server in China übertragen. Unter anderem soll die App Standortdaten, E-Mail-Adressen und IMEI-Nummern an TCL weitergegeben haben.

Darüber hinaus versuchte die infizierte App in einigen Regionen, Nutzer für Premium-Telefondienste zu registrieren. In Brasilien wurden alleine zwischen Juli und August 2018 2,5 Millionen Transaktion blockiert, um digitale Dienste von 128.845 eindeutigen Mobilfunknummern zu kaufen. Für einen anderen Dienst wurden ebenfalls in Brasilien 428.291 Transaktionen gestoppt. Weitere Betrugsversuche fanden in Kuwait, Nigeria, Südafrika, Ägypten und Tunesien statt.

Im Hintergrund ausgeführt war die Wetter-App aber auch in der Lage, versteckte Browser-Fenster zu starten und auf darin geladene Anzeigen zu klicken. Pro Tag wurde so ein ungewollter Datenverbrauch von bis zu 250 MByte erzeugt. Finanzielle Verluste ergaben sich für die Opfer also auch durch einen Datenverbrauch von 7 oder mehr Gigabyte pro Monat.

Betroffen waren der Analyse von Upstream zufolge vor allem die Modelle Alcatel A3 Max und Pixi 4 – letzteres wird auch hierzulande angeboten. Upstream zufolge können aber auch andere Smartphones betroffen sein, da die App auch im Play Store angeboten. Dorst ist sie aber inzwischen nicht mehr erhältlich.

Whitepaper

CAD-Daten optimal verwalten: ECM-Lösungen vereinfachen Planmanagement

Wie ECM-Systeme CAD-Prozesse verbessern können, was eine gute ECM-Lösung beim Planmanagement auszeichnet und warum sich nscale CAD als spezialisierte Lösung für das Planmanagement anbietet, erklärt dieses Whitepaper.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago