Categories: KomponentenWorkspace

Spectre: Intel liefert Microcode-Updates für Broadwell- und Haswell-CPUs

Intel hat endlich neue und stabile Microcode-Updates bereitgestellt, um die Spectre-Variante 2 bei älteren Prozessoren zu beheben. Bei diesen hatten frühere Updates zu Problemen geführt, weshalb der Chiphersteller Anwendern generell vom Aufspielen der Patches abraten musste.

Nachdem Intel in der letzten Woche überarbeitete Microcode-Updates für die Prozessorarchitekturen Skylake, Kaby Lake und Coffee Lake veröffentlichte, lieferte es jetzt die entsprechenden Updates für die älteren Broadwell- und Haswell-Chips aus. Die Aktualisierungen gelten der Variante zwei der drei Meltdown- und Spectre-CPU-Fehler, die Anfang Januar enthüllt wurden. Bei den Endanwendern kommen sie als Firmware- oder BIOS-Updates der Hardwarehersteller an.

In den Tagen nach Bereitstellung erster Hardware-Fixes, die die Branch-Target-Injection-Attacke von Spectre verhindern sollten, berichteten Nutzer von unerwartetem Verhalten ihrer Rechner und häufigen Neustarts. Intel musste das bestätigen und forderte Hersteller wie Kunden auf, seine ersten Microcode-Updates bei allen betroffenen Prozessorfamilien nicht mehr anzuwenden.

In einer aktualisierten Version seiner Microcode Revision Guidance (PDF) benennt Intel die derzeit für produktive Umgebungen geeigneten Updates. Die stabilen Updates gibt es für alle Broadwell- und Haswell-Chipreihen außer Broadwell Server EX und Haswell Server EX, die noch in der Betaversion verbleiben. Als Beta etikettiert sind auch weiterhin Updates für die Prozessorgenerationen Sandy Bridge und Ivy Bridge, werden also zunächst nur zum Testen an Kunden ausgegeben, die eine Vertraulichkeitserklärung abgeben.

In dieser Woche nahm der Chiphersteller außerdem dazu Stellung, warum er das US-Computer Emergency Readiness Team (US-CERT) erst über die CPU-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre informierte, nachdem erste Details durch einen Bericht von The Register durchgesickert waren. Auf Fragen eines US-Kongressausschusses erklärte Intel, es habe Regirungsbehörden vor der geplanten öffentlichen Enthüllung am 9. Januar in Kenntnis setzen wollen, sei aber selbst überrascht worden, als Informationen über die Sicherheitslücken früher öffentlich wurden. Seine Veröffentlichungssperre, während Google, Apple, Microsoft und ARM begrenzte Hinweise erhielten, sieht Intel in Übereinstimmung mit den Branchenstandards für die Enthüllung von Schwachstellen.

Das grundsätzliche Problem von Meltdown und Spectre ist, dass die zugrundeliegenden Sicherheitslücken nicht geschlossen werden können. Die derzeit verfügbaren Patches sind lediglich in der Lage, die bereits bekannten Angriffe abzuwehren. Erst kürzlich meldeten Forscher die Entdeckung neuer Angriffsvektoren. Sie schließen nicht aus, dass Intel einen weiteren Hardware-Fix bereitstellen muss, um auch diese Attacken zu verhindern.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

1 Tag ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

2 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Tagen ago