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Cloud AutoML: Google „demokratisiert“ Machine Learning

Google hat einen neuen Cloud-Dienst eingeführt, der die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen vereinfachen soll. Cloud AutoML soll es Nutzern mit „wenig Vorkenntnissen“ in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Machine-Learning (ML) ermöglichen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Modelle zu erstellen. „Wir sind überzeugt, dass Cloud AutoML KI-Experten noch produktiver macht, neue Anwendungsfelder für KI erschließt und ML-Anfängern hilft, leistungsfähige Systeme zu entwickeln“, schreiben Jia Li, Leiterin der Forschung und Entwicklung bei Google Cloud AI und Chefwissenschaftlerin Fei-Fei Li in einem Blogeintrag.

Cloud AutoML baut auf die Google-Technologien learning2learn und Transfer Learning auf. Die erste Cloud-Auto-ML-Lösung von Google ist Cloud AutoML-Vision, mit der sich benutzerdefinierte Machine-Learning-Modelle für die Bilderkennung erstellen lassen. Eine Drag-and-Drop-Oberfläche soll den Upload von Bildern ermöglichen und Modelle trainieren und verwalten. Sie lassen sich direkt in der Google Cloud einsetzen.

Mit Cloud AutoML Vision erstellte Modelle sollen bereits zur Einordnung öffentlicher Datensätze wie ImageNet und CIFAR benutzt werden. Dort sollen sie genauere Ergebnisse liefern als generische Machine-Learning-APIs – unter anderem durch Googles eigene Bilderkennung und Suchtechnologien für neuronale Architekturen. Zudem verspricht Google, dass sich mit Cloud AutoML Vision einfache Modelle für KI-fähige Anwendungen schon in wenigen Minuten entwickeln lassen. „An nur einem Tag kann ein vollständiges, serienreifes Modell erstellt werden“, heißt es weiter im Google-Blog.

Als weiteren Vorteil stellt Google die Benutzerfreundlichkeit heraus. Nutzer könnten mit einer einfachen grafischen Oberfläche Daten spezifizieren und in ein Modell umwandeln, das auf spezifische Bedürfnisse zugeschnitten sei.

„Die Technologie von Cloud AutoML hilft uns, KI-Modelle zu entwickeln, um unsere Produkte entsprechend nach Disney-Charakteren, Produktkategorien und Farben schnell zu verschlagworten. Diese Kategorisierung wird in unsere Suchmaschine integriert, um unseren Besuchern relevantere Suchergebnisse zu zeigen und Produktempfehlungen im Disney Shop zu verbessern“, wird Mike White, CTO und Senior Vice President für Disney Consumer Products and Interactive Media, in dem Blogeintrag zitiert.

Nutzer, die AutoML Vision ausprobieren wollen, können über die Google-Website einen Zugang anfordern. Es ist laut Google das erste von mehreren Cloud-AutoML-Produkten. Zu seiner weiteren Planung äußerte sich das Unternehmen jedoch nicht.

HIGHLIGHT

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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