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iOS 11.1.2: Datums-Fehler lässt iPhones abstürzen

Normalerweise liefert Apple iOS-Updates an einem Dienstag an seine Mobilgeräte iPhone, iPad und iPod Touch aus. Die Not muss groß sein, dass der Hersteller das iOS-Update 11.2 am Freitagabend aktiviert hat. Offenbar hängt dies mit einem Datumsfehler zusammen, der die Benutzeroberfläche Springboard auf iOS-Geräten bei bestimmten Benachrichtigungen zum Absturz bringt. Womöglich haben sich viele Anwender aus Neuseeland und Australien, die einen neuen Tag von Ländern mit einer nennenswerten Einwohnerzahl traditionell als erste begrüßen, über den Fehler beschwert und Apple dazu bewogen, das Update früher als geplant auszuliefern.

Benachrichtigungen abschalten und auf iOS 11.2 aktualisieren

In einem Support-Dokument empfiehlt Apple betroffenen Nutzern, in Einstellungen unter „Mitteilungen“ Benachrichtigungen für jede App zu deaktivieren (“Mitteilungen erlauben” auf Aus). Diese Maßnahme verhindert den Absturz der Benutzeroberfläche, sodass man anschließend das Update iOS 11.2 installieren kann. Alternativ soll auch die Aktivierung des Modus „Nicht stören“ helfen, sodass Springboard nicht mehr abstürzt. Nach der Aktualisierung kann man die Benachrichtigungen wieder aktivieren.

Neben diesem Fehler behebt das Update 11.2 noch weitere Unzulänglichkeiten des Apple-Mobilbetriebssystems. Darunter befinden sich etwa die träge Tasteneingabe des Taschenrechners, die noch immer auftretenden Schwierigkeiten beim Abruf von Exchange-Mails, sowie Abstürze von Kalender.

An neuen Features bietet iOS 11.2 Apple Pay Cash, mit dem man per iMessage Geldbeträge verschicken kann. Allerdings ist das Feature vorerst nur für die USA geplant, wo es allerdings noch nicht aktiviert wurde. Für das iPhone X integriert Apple drei neue Live-Wallpaper.

Kommentar Apple-Produktqualität

Apple hat eine Woche zum Vergessen hinter sich. Zunächst wurde eine Sicherheitslücke bekannt, die man als „größten anzunehmenden Unfall (GAU)“ bezeichnen kann: Das Admin-Konto von macOS High Sierra 10.13.1 ließ sich einfach durch das Eingeben der Nutzer-ID „root“ aktivieren. Ein Passwort war nicht nötig, um die volle Kontrolle über einen Mac zu erlangen.

Immerhin hat der Konzern schnell reagiert und ein Update veröffentlicht, das den Fehler beseitigt. Dieser war übrigens schon länger bekannt, dessen Bedeutung wurde jedoch erst diese Woche registriert.

Doch was anschließend passierte, hätte sich selbst Loriot nicht besser ausdenken können. Das Update auf macOS High Sierra 10.13.2 schaltet den Root-Bug wieder frei! Und rechtzeitig zum Wochenende sorgt ein Datums-Bug auf vielen iPhones für den Absturz der Benutzeroberfläche, was die Geräte praktisch unbrauchbar macht. Als Apple-User darf man sich fragen, was passiert als nächstes?

Wer für seine Produkte Premium-Preise kassiert, sollte eine im Vergleich zum Mitbewerb überragende Produktqualität sicherstellen. Davon ist Apple inzwischen weiter entfernt als jeder andere direkte Mitbewerber. Es wäre an der Zeit, mal ein Jahr lang keine neuen Features in die Betriebssysteme zu integrieren, sondern einfach mal Wartungsupdates durchzuführen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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