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Bericht: Marvell Technology kauft Chiphersteller Cavium für 6 Milliarden Dollar

Der Chiphersteller Marvell Technology hat einem Bericht der Agentur Reuters zufolge seinen Mitbewerber Cavium übernommen. Der Kaufpreis soll rund 6 Milliarden Dollar betragen, zahlbar in bar und in Aktien. Nicht näher genannten Quellen zufolge sollen beide Firmen die Transaktion heute im Lauf des Tages ankündigen.

Die Akquisition soll Marvell helfen, sein Geschäftsfeld zu erweitern. Derzeit fertigt das Unternehmen unter anderem Prozessoren für die Bereiche Automotive, Data Center and Cloud und Consumer-Produkte wie Drucker und Network Attached Storage. Seine Lösungen kommen aber auch in Netzwerkprodukten zum Einsatz. Genau auf dieses Segment ist wiederum Cavium spezialisiert.

Marvell steht seit vergangenem Jahr unter der Leitung des neuen CEO Matt Murphy, der dem Bericht zufolge seitdem das Unternehmen neu strukturiert, Personal abbaut und das Produktportfolio ausweitet, unter anderem in die Bereiche Rechenzentrum und drahtlose Kommunikation. Die Übernahme von Cavium könnte diese Strategie stärken.

Cavium wiederum entwickelt Chips für Netzwerk- und Sicherheitslösungen, die auf der ARM- und MIPS-Architektur basieren. Auch Fibre-Channel-Adapter und Video-Prozessoren gehören zum Sortiment. Sein eigenes Angebot erweiterte Cavium im vergangenen Jahr durch die Übernahme von QLogic für 1,3 Milliarden Dollar.

Marvells Marktkapitalisierung erreicht derzeit rund 10 Milliarden Dollar. Caviums Marktwert liegt aktuell bei rund 5,2 Milliarden Dollar. Nach Aufkommen der ersten Gerüchte über einen Zusammenschluss mit Marvell Anfang des Monats ist der Kurs der Cavium-Aktie um rund 10 Prozent gestiegen. Auch die Marvell-Aktien verteuerten sich seitdem um rund 10 Prozent.

Eine weitere, bedeutend größere Akquisition in der Halbleiterbranche steht noch aus. Anfang des Monats hatte Broadcom mehr als 100 Milliarden Dollar für Qualcomm geboten. Das Angebot wies das US-Unternehmen, das vor allem für seine Smartphone-Chips bekannt ist, vor rund einer Woche zurück. Es sieht sich durch den Kaufpreis von 70 Dollar pro Aktie unterbewertet. Unklar ist, wie Broadcom seine Pläne nun durchsetzen wird. Es könnte sein Kaufangebot erhöhen oder eigene Kandidaten für die anstehende Wahl des Qualcomm-Aufsichtsrats bestimmen, um mit ihnen die notwendige Mehrheit in dem Gremium für einen Zusammenschluss beider Unternehmen zu erhalten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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