Hackergruppe CyberTeam übernimmt Verantwortung für jüngste Skype-Störung

Eine Hackergruppe namens CyberTeam hat die Verantwortung für die Störungen übernommen, mit denen Skype-Nutzer Anfang der Woche zu kämpfen hatten. „Skype down by CyberTeam“, heißt es in einem am Montagabend veröffentlichten Tweet der Gruppe, die laut ihrer Facebook-Seite aus Portugal stammt.

Die seit dem 19. Juni auftretenden Störungen waren offenbar auf Europa begrenzt. Das Skype-Team hatte kurz nach Auftreten der Störungen diese bestätigt und schrieb: „Wir sind uns eines Vorfalls bewusst, in dem die Benutzer entweder die Verbindung mit der Anwendung verlieren und möglicherweise keine Nachrichten senden oder empfangen können. Einige Benutzer werden nicht in der Lage sein, den schwarzen Balken zu sehen, der ihnen anzeigt, dass ein Gruppenruf läuft, und längere Verzögerungen beim Hinzufügen von Benutzern zu ihrer Favoriten-Liste treten auf“.

Skype teilte am Dienstagabend per Twitter mit, die Probleme seien behoben worden. In einem weiteren Tweet hieß es indes, dass man die Störung minimiert habe und an einer vollständigen Wiederherstellung des Dienstes arbeite. Zu den Ursachen machte die Microsoft-Tochter keine Angaben.

Die Hacker wollen den Messagingdienst mit einem Distributed-Denial-of-Service-Angriff lahm gelegt haben. Zu ihren Motiven äußerten sie sich nicht. Sie kündigten jedoch weitere Aktionen an. „Wir werden aggressiver sein als Lizard Squad“, heißt es in einem gestern Morgen veröffentlichten Tweet. Ihr nächstes Ziel kündigten sie auch an: die Spieleplattform Steam des US-Anbieters Valve.

Ob ein Hackerangriff tatsächlich Auslöser für die jüngsten Probleme beim Zugriff auf Skype waren, kann wahrscheinlich nur Skype bestätigen. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass eine Gruppe von Cyberkriminellen mit Attacken auf namhafte Anbieter für Schlagzeilen sorgt.

Ein Beispiel ist tatsächlich die von CyberTeam genannte Gruppe Lizard Squad. Ein von ihr geschaffenes DDoS-Tool wurde ab 2014 für Angriffe auf Online-Medien und Regierungsbehörden benutzt. Mit einem Botnetz aus gekaperten Heimroutern ging sie unter anderem gegen Sonys PlayStation Network vor. Seit 2015 ist der Quellcode des Botnetzes öffentlich. Sicherheitsforschern zufolge wurde das auch als LizardStresser bezeichnete Tool für Angriffe mit einer Gesamtstärke von mehr als 400 Gbit/s Durchsatz benutzt.

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[mit Material von Roland Moore-Colyer, Silicon.co.uk]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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