Beim Empfangen gefährlicher E-Mails bleibt Deutschland auch im Jahr 2016 weltweiter Spitzenreiter, so die Spamanalyse „Spam im Jahr 2016“ von Kaspersky Lab. Generell stieg der Anteil schädlicher E-Mails im Verlauf des vergangenen Jahres an. Das Hauptziel gefährlicher E-Mail-Anhänge: die Verbreitung von Ransomware. Das Gesamtvolumen von Spam-Mails am E-Mail-Datenverkehr betrug im vergangenen Jahr 58,31 Prozent, was einen Zuwachs zum Vorjahr um 3,03 Prozentpunkte bedeutet. Der komplette Bericht ist auf der Kaspersky Lab-Webseite verfügbar.
Deutsche Nutzer waren der Studie zufolge im vergangenen Jahr weltweit am häufigsten das Ziel der identifizierten schädlichen E-Mails. Konkret bedeutet dies, dass es 14,13 Prozent der Spam-Mails (etwa jede siebte), die im Jahr 2016 einen kompromittierten Anhang oder einen schädlichen Link enthielten, auf deutsche Anwender abgesehen hatten. Österreich liegt in dieser Kategorie mit einem 2,35-prozentigem Anteil auf dem zehnten Rang – was einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 0,34 Prozentpunkte bedeutet.
Die meisten Spam-E-Mails kommen aus den USA (12,08 Prozent), Vietnam (10,32 Prozent) und Indien (10,15 Prozent). Deutschland belegt hier nur den neunten Platz (3,21 Prozent).
Im Lauf des Jahres 2016 war bis zum Ende des Jahres ein kontinuierlicher Anstieg des Aufkommens gefährlicher E-Mails zu verzeichnen. Die dabei am häufigsten verbreiteten Schadprogramme waren Trojaner, die Ransomware (Erpressungssoftware) auf die Rechner der Opfer herunterluden. Auf der Beliebtheitsskale der Spammer stand der Locky-Verschlüsseler ganz oben, der im vergangenen Jahr auch in Deutschland sein Unwesen trieb. Zudem waren die Ransomware-Schädlinge Petya, Cryakl und Shade im schädlichen Spam-Bereich weit verbreitet.
„Das Jahr 2016 hat einige Änderungen im Spam-Bereich mit sich gebracht. Am signifikantesten ist die Zunahme von schädlichen Massen-Mails, die Ransomware enthalten. Ein möglicher Grund für den erhöhten Einsatz von Ransomware könnte deren Verfügbarkeit auf dem Schwarzmarkt sein. Derzeit können Cyberkriminelle zum Spam-Versand nicht nur Botnetze anmieten, sondern auch auf so genannte Ransomware-as-a-Service-Modelle zurückgreifen. Dadurch müssen Angreifer nicht mehr Hacker im klassischen Sinne sein und Ahnung von Schadcode haben“, sagt Darya Gudkova, Spam-Expertin bei Kaspersky Lab.
Die Analyse von Kaspersky Lab basiert auf anonymen Daten, die aus dem cloudbasierten Kaspersky Security Network (KSN) gewonnen werden. Am KSN können Kaspersky-Kunden auf freiwilliger Basis teilnehmen. Die von Kaspersky Lab erhobenen Daten werden laut Hersteller anonym und vertraulich behandelt.
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